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Differenzkontrakte als Geldanlage – Was ist zu beachten?
Der Cocktail aus Niedrigzinsen, steigenden Immobilienpreisen und der sich stetig dynamisierenden Digitalisierung führt dazu, dass sich Privatanleger fortwährend nach neuen Produkten umschauen, die eine attraktive Rendite versprechen.
Zu diesen Produkten, die gerade in letzter Zeit immer mehr in den Fokus rücken, zählen Differenzkontrakte, kurz CFDs, die sich erheblich von konventionellen Investments in Aktien, Fonds und Anleihen unterscheiden. Welche Chancen und vor allem Risiken bergen CFDs im Detail und für wen eignen sich diese Finanzinstrumente überhaupt?
CFDs sind keine Wertpapiere
Bei CFDs, englisch für Contracts for Difference, handelt es sich gemäß der Definition der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) nach § 1 Abs. 11 des Kreditwesengesetzes (KWG) um derivative Finanzinstrumente, also solche, die von anderweitigen Wertpapieren abgeleitet werden. Dementsprechend unterscheiden sich diese auch von klassischen Aktien, zumal diese Differenzkontrakte weder über die Börse gehandelt werden, noch über eine Wertpapierkennnummer verfügen. Der Handel findet stattdessen im Rahmen des sogenannten Over the Counter Verfahrens (OTC) über Banken sowie spezialisierte CFD-Broker statt. Der große Vorteil liegt einerseits in den geringen Transaktionskosten, sodass mit vergleichsweise geringem Kapitalaufwand ein balanciertes Portfolio aufgebaut werden kann. Zudem ist es andererseits mit Hilfe von CFDs möglich, auch auf fallende Kurse zu setzen und damit auch in Bärenmärkten eine ansehnliche Rendite einzufahren.
Flexible Finanzinstrumente
Differenzkontrakte stellen dabei charakteristischerweise eine Wette zwischen CFD-Broker und CFD-Händler dar, die auf die Kursentwicklung eines definierten Basiswertes, dem sogenannten Underlying, abgeschlossen wird. Basiswert für dieses Kunstkonstrukt kann dabei sowohl ein Rohstoff, eine Aktie, eine bestimmte Anleihe sowie ein ganzer Index sein. Typischerweise wird dabei nicht das Underlying selbst gehandelt, sondern ein Abbild der Kursentwicklung.
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Somit entfallen bei Aktien-CFDs beispielsweise auch alle Stimmrechte, die ein tatsächlicher Anteilseigner eines Aktienkonzerns hat. Im Gegenzug profitieren CFD-Anleger in der Regel jedoch von der fälligen Dividendenrendite. Unter dem Strich profitieren Investoren also von der Kursentwicklung des Underlyings, ohne das entsprechende Wertpapier selbst zu besitzen.
Rendite durch den Einsatz von Hebeln
Das Hauptinteresse des Investments in CFDs liegt allerdings im integrierten Hebel, mit dessen Hilfe sich auch mit einem vergleichsweise geringen Kapitaleinsatz sehr hohe Renditen erzielen lassen, da durch einzelne Trader große Marktvolumen bewegt werden können. In der Praxis bedeutet dies also, dass ein Trader bei einem Hebel von 200:1 lediglich einen Euro der hinterlegten Sicherheitsleistung (Margin) einsetzen muss, um ein Marktvolumen von 200 Euro zu bewegen. Die Vorteile, die sich daraus ergeben, liegen auf der Hand, denn mit einem Investment von nur 1.000 Euro in ein CFD des DAX 30 lassen sich 200.000 Euro bewegen und dementsprechende Renditen erzielen. Der eigentliche Reiz liegt also im Hebel, der je nach CFD-Broker auch bis auf ein Verhältnis von 500:1 klettern kann.
Risiken des CFD-Handels
Der Hebel birgt aber auch zugleich das größte Risikopotenzial, denn dieser wirkt nicht nur einseitig, sondern hebelt auch die potenziellen Verluste im exakt gleichen Verhältnis wie die Gewinne. In der Praxis hat dies mitunter erheblich Konsequenzen, denn damit betreffen die Verluste im schlimmsten Fall nicht nur das in der Einzelposition eingesetzte Kapital, sondern können dieses mit Leichtigkeit übersteigen. Damit haften Anleger mit ihrer gesamten Margin, die sich auf dem Brokerkonto befindet. Bei vielen Brokern ist es mit dem Totalverlust des eingesetzten Kapitals aber noch nicht getan, denn die Nachschusspflicht, der sogenannte Margin Call, verpflichtet dazu, die gehebelten Verluste, die das eingesetzte Kapital übersteigen, mit frischem Kapital auszugleichen.
Die Auswahl des richtigen CFD-Brokers
Wer in CFDs investieren möchte, sollte sich zunächst den passenden Broker heraussuchen, denn welcher Broker der passende ist, hängt von den individuellen Ansprüchen ab. Zunächst einmal sollte es sich um einen Broker handeln, der von einer der großen Finanzdienstleistungsaufsichtsbehörden wie der SEC, der FSA oder BaFin reguliert ist, um dessen Seriosität zu garantieren. Abgesehen davon ist das Produktspektrum das Hauptentscheidungskriterium, da sich einige Broker beispielsweise auf Aktien-CFDs spezialisieren, während andere mit Aktien, Anleihen, Rohstoffen, Devisen und Indices ein deutlich breiteres Spektrum bedienen. Auch der verfügbare Hebel spielt bei der Anbieterauswahl eine große Rolle. Wer diesbezüglich Wert auf einen möglichst großen Hebeleffekt legt, muss sich einem anderen Broker zuwenden, als jemand der sich mit einem Hebel von 200:1 begnügt.
Schlussendlich kristallisiert sich heraus, dass der CFD-Handel nichts für unerfahrene Anleger ist, zumal in den volatilen Märkten erhebliche Verluste erzielt werden können. Geeignet sind Differenzkontrakte also ausschließlich für erfahrene Anleger, die mit einem kleinen Teil ihres Portfolios spekulativ tätig sein möchten.
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