Gute Neuigkeiten kommen vom Windkraftspezialisten Prokon; fünf Wochen nach dem Insolvenzantrag kann wieder von stabilisiertem Geschäftsbetrieb des Unternehmens berichtet werden.
Über den Insolvenzantrag werden die zuständigen Richter jedoch erst in einigen Monaten entscheiden.
Prokon will die Insolvenz abwenden
Mit dem Insolvenzantrag hat sich der Windparkbetreiber gesetzeskonform verhalten, er will jedoch die drohende Zahlungsunfähigkeit mit allen Mitteln abwenden.
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Nachdem infolge einer Medienkampagne gegen die Genussrechte von Prokon die Anleger vermehrt auf Rückzahlung ihrer Einlagen bestanden, blieb dem Unternehmen nur die rechtliche Konsequenz des Insolvenzantrags.
Es wurde bei Prokon damit gerechnet, dass die Bearbeitung einige Zeit in Anspruch nehmen würde. Diese Zeit nutzte das Unternehmen bisher erfolgreich zur Stabilisierung seiner Geschäftslage. Der eingesetzte Insolvenzverwalter bestätigte, dass die Gehälter der Beschäftigten gesichert seien und die Gesamtsituation die Annahme einer Verbesserung rechtfertige.
Nach wie vor unklar ist, ob und wann vom Amtsgericht Itzehoe eine Annahme des Insolvenzantrags zu erwarten ist. Die endgültige Entscheidung kann noch zwei weitere Monate auf sich warten lassen.
Liquiditätsnöte bei Prokon
Das Windkraftunternehmen wollte sich bei seinen Zukunftsplänen nicht in die Abhängigkeit von Banken begeben. Es suchte daher Unterstützung bei Kleinanlegern und bot Genussrechte als Beteiligungen an. Genussrechte können als eine Mischung aus Aktie und Anleihe verstanden werden, bei Unternehmensverlusten stellen sie jedoch ein erhöhtes Risiko dar.
Verbraucherschützer und Medien verunsicherten die Anleger dermaßen, dass es zu einer fast panikartigen Welle von Rückzahlungsforderungen kam. Prokon war in dieser Zeit bereits von den Folgen der Novellierung des EEGs angeschlagen und konnte kurzfristig keine 200 Millionen Euro für seine Anleger aufbringen.
Mit den 1,4 Milliarden Euro, welche Prokon über Genussrechte eingeworben hatte, errichtete das Unternehmen mehr als 300 Windparks. Darüber hinaus ist der Konzern in den Segmenten Stromhandel, Biomasse sowie Holzverarbeitung tätig und generiert in allen Bereichen laufende Einnahmen. Prokon bemüht sich um eine weitere Verbesserung der Geschäftslage, an einer Insolvenz hat in dem Unternehmen niemand wirkliches Interesse.
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