Seit Jahren träume ich von dieser Zahl. Irgendwie eine sehr emotionale Zahl, sind doch unzählige Ziele und Hoffnungen mit dieser Zahl direkt und indirekt verbunden. Aber letztlich – und darauf bin ich als persönlichen Entwicklungsverlauf der letzten Monate ziemlich stolz – ging es einfach nur um einen tollen, erlebnisreichen Flug … und nicht um irgendeine Zahl (Danke Gerrit für deine Anregungen in dieser Sache). Ein paar Danksagungen habe ich in den OLC-Kommentar geschrieben und damit ist jetzt auch der (hoch-)emotionale Teil vorüber, versprochen 🙂
Der Flug und seine Vorbereitung
Wenn der TopMeteo langfristig die Landschaft in grün malt und sogar der OLC sich ab Mittwoch schon aus dem Fenster lehnt und Hammerwetter anpreist, dann muss es wohl so sein. Auf dem Weg nach Burgdorf am Freitag schrieb ich Pümpel eine kurze Nachricht:
Man muss wissen, beim LSV Burgdorf erzeugen diese bunten Farben recht euphorische Zustände und je nach Baustunden und Funktion im Verein, erhält man Jokerpunkte, so dass sich bereits vor dem großen Tag ein recht gutes Bild erahnen lässt, wer mit welchem Flugzeug loszieht. So konnten wir beide also wieder (wie an Ostermontag) den ARC „erjokern“ und für den Flug vorbereiten. Haube polieren, Flugzeug nochmal abkleben, Logger prüfen hätte man alles machen können, aber wir haben unseren Fokus lieber auf die Freude auf den bevorstehenden Flug gelegt und das nötigste gemacht, Skyboots an, PDA in Fenster bäppen usw.
Der Flug
Start an der Winde um 9:45. Der Windenfahrer pöbelte aber bereits (Jonas) per Nachricht aufs Handy warum es nicht längst losginge. Die Entwicklung begann gegen 9:15 bei uns am Platz. Aber die ersten Kreise mit dem schweren Flugzeug waren mühsam, das Steigen unrund. Nach einigem probieren und erneutem Motor-ziehen, tasteten wir uns vorsichtig mit direktem Südkurs unter dem 2.500ft Ring von Hannover durch. In Hildesheim kamen einem auf einmal die Windräder entgegen, in der Platzrunde Salzdettfurt mussten wir in 600m MSL weiterfliegen da wir „oben dran“ waren. Aber dann … auf einem der nächsten Hügel – es wurde nochmal anhand von Straßenschildern die Position genau referenziert – schiebt uns ein Bart auf über 1000m MSL und der Ritt beginnt. Nochmal einige Kreise in Hann. Münden und dann 400 kreisfreie Kilometer, die fast ausschließlich in für mich und Pümpel neuem Terrain stattfinden. So finden wir uns nach einem irren Rückenschenken zwischen Mosel und Rhein südlich von Koblenz wieder … um 20 vor 1 … Wahnsinn. Der Rückweg führte über die selbe Route bis südlich vom Harz. Die landschaftlichen Eindrücke waren unglaublich und die Optik der Thermikstraßen ebenso malerisch.
Dann wurde das Wetter langsam „schwächer“ …
Der 3. Schenkel führte uns dann in den Thüringer Wald, mit einer etwas unglücklichen Routenführung. Wir mussten uns 2 Mal „ausbuddeln“, konnten dann aber auch die imposanten Eindrücke über dem riesigen Waldgebiet genießen. Dann ging es wieder in die Heimat. Über den Harz hinweg, Salzgitter, Braunschweig … pafff … endlich wieder die gute, alte Heidethermik … großräumig, stark, konstant bis „oben ran“. Landschaftlich hat die Mitte Deutschlands ja wirklich vieles zu bieten, aber die Thermik ist bei uns einfach entspannter 😉 Die Wolken reihten sich dann nochmal im auf NNW gedrehten Höhenwind nach Höpen und zurück bis nach Wolfsburg. Nochmal einige zarte Kreise und dann über Peine das Dreieck schließen.
Ein unglaubliches Gefühl … vielen Dank für die mich erreichten Glückwünsche. Mal sehen was als nächstes kommt 🙂
PS: Achja, Bundesliga war ja auch. Wenigstens da konnten wir uns gegen die übermächtige Orographie Süddeutschlands durchsetzen und mit 132 Pkt. gut vorlegen. Leider war der Ligastart 2015 aber in den Köpfen des restlichen Vereins nicht sonderlich präsent, so dass die Gesamt-Platzierung noch Ausbaupotential hat.
Hier gehts zum Flug: http://www.onlinecontest.org/olc-2.0/gliding/flightinfo.html?flightId=-845655892