Was sind Cannabinoide?

Die Hanfpflanze – wissenschaftlich: Cannabis – ist eine uralte Nutz- und Kulturpflanze der Menschheit, die vielseitige Verwendungsmöglichkeiten bietet. Zum Beispiel als Textilfaser oder als Nahrungsmittel. Hanfsamen und das aus der Hanfnuss gewonnene Hanföl enthalten wertvolle Nährstoffe.

Als Arzneimittel wird Hanf ebenfalls seit Menschengedenken genutzt. Hier kommt auch der problematische Einsatz der Pflanze ins Spiel – nämlich als Rauschmittel. Einige in Hanf enthaltene Substanzen haben entsprechende Wirkung. Tatsächlich wird der Begriff „Cannabis“ heute oft mit Hanf als Droge gleichgesetzt. Doch welche Wirkstoffe hat Hanf überhaupt?

Mehr als 113 Wirkstoffe im Hanf

Die Hanfpflanze enthält mindestens 113 chemische Verbindungen, die in unterschiedlicher Konzentration in Hanfgewächsen vorkommen. Sie wirken als sogenannte Cannabinoide auf Rezeptoren im menschlichen Gehirn und den Körper. Nur ein kleiner Teil davon hat die erwähnte problematische Wirkung. Die meisten Cannabinoide sind in dieser Hinsicht unbedenklich. Im Folgenden stellen wir die wichtigsten Cannabinoide vor.

1. Tetrahydrocannabinol (THC)

THC ist der Wirkstoff, der in erster Linie für den Ruf von Cannabis als Droge verantwortlich ist. Er hat einen „rauschhaften“ Effekt, der sich in Form von Euphorie, veränderter Wahrnehmung sowie Gefühlen erhöhter Bedeutung und Einsicht zeigt. Lässt die Wirkung nach, schlägt die Stimmung unter Umständen ins Gegenteil um, was die „Sucht nach mehr“ befördert. THC ist aber nicht nur negativ, es wirkt u.a. auch schmerzlindernd und krampflösend.

2. Cannabidiol (CBD)

Bei Cannabidiol handelt es sich um den wichtigsten, nicht-berauschenden Wirkstoff von Hanf, weshalb Produkte, die auf CBD aufbauen, bei uns auch völlig legal sind. Der Stoff besitzt vielseitige positive medizinische Effekte: er ist entzündungshemmend, schmerzlindernd, hilft bei Muskelkrämpfen und Übelkeit, unterstützt bei Krebstherapien und vieles mehr. Aus Cannabidiol wird Cannabis-Öl gewonnen, das in Tropfenform für entsprechende Anwendungen genutzt wird. Es ist nicht mit dem oben erwähnten Hanföl als Speiseöl zu verwechseln.

3. Cannabichromen (CBC)

CBC kommt ebenfalls in vielen Hanfpflanzen vor, manchmal sogar stärker als CBD. Es ist ebenfalls nicht drogenwirksam und hat ähnliche positive Wirkungen wie Cannabidiol.

4. Cannabinol (CBN)

Cannabinol ist ein Oxidationsprodukt von THC und in geringen Mengen in jungen Cannabis-Pflanzen zu finden. Über Trocknung und Lagerung kann es „konzentriert“ werden. Wegen seiner „THC-Nähe“ hat Cannabinol eine vergleichbare berauschende Wirkung – wiederum mit möglichen positiven medizinischen Nebeneffekten.

5. Cannabigerol (CBG)

CBG kommt ähnlich wie Cannabinol nur im jungen Hanf während der Wachstumsphase vor und lässt sich später kaum noch nachweisen. CBG ist nicht berauschend und daher unproblematisch. Der Stoff ist nicht nur schmerzlindernd, sondern wirkt auch antibakteriell und pilzabtötend.