Wer einen Lottoschein abgibt, zahlt auch Steuern. Das gleiche gilt bei Einsätzen im Wettbüro, bei Online Sportwetten oder bei in Bars aufgestellten und genehmigten Glückspielautomaten. Im Jahr 2017 nahm der Staat nach Angaben des Portals statista allein über die staatlichen Lotterien 1,5 Milliarden Euro ein. Hinzu kommt die Wettsteuer von 5 % auf alle abgegebenen Sportwetten. Die Einnahmen steigen beständig, vor allem bei den Steuern für Sportwetten.

Ab 2021 wird damit gerechnet, dass das Steueraufkommen für Glücksspiel noch einmal drastisch ansteigt. Genauere Angeben dazu können bei besteonlinecasinos.co gefunden werden. Der Grund ist, dass nun erstmals auch Spiele in Online Casinos besteuert werden, nachdem sich die Länder darauf geeinigt haben Online Glücksspiel zu legalisieren.

Neuer Glücksspielstaatsvertrag tritt ab 1. Juli 2021 in Kraft

Nach jahrelangen Debatten konnten sich die Bundesländer endlich darauf einigen, einen neuen glücksspielstaatsvertrag zu vereinbaren. Dieser tritt zu Jahresmitte 2021 in Kraft. Bis dahin gilt eine Übergangsregelung. Die wichtigste Neuerung ist, dass Online-Casinos und Online Glücksspiel nun erstmals in Deutschland zugelassen werden. Die Betreiber müssen, wenn sie ihre Spiele hierzulande legal anbieten wollen, eine offizielle Lizenz beantragen. Für die Einsätze der Spieler an den Online Spielautomaten, bei Roulette, Black Jack, Poker oder im Live Casino müssen außerdem Steuern abgeführt werden. Geld, dass dem Staat trotz stetig steigender einnahmen der Betreiber aufgrund eines rasant wachsenden Marktes bislang verwehrt blieb.

Die meisten Online Glücksspielanbieter besaßen bislang eine Lizenz aus anderen europäischen Staaten wie Malta oder Gibraltar und mussten dort Steuern entrichten, die jedoch zugegebenermaßen sehr gering ausfallen. Nun können sich auch Bund und Länder über wesentlich höhere Steuereinnahmen freuen. Die Aussicht auf steigende Steuereinnahmen war übrigens einer der Hauptgründe dafür, dass es überhaupt zu einer Einigung hinsichtlich der Legalisierung des Glücksspiels kam. Hier gibt es Tipps für die jährliche Steuererklärung und für Finanzanlagen.

Die Länder hatten hier teils sehr gegensätzliche Auffassungen vertreten. Während man in Schleswig-Holstein bereits Erfahrungen mit der Zulassung von Online Casinos hatte und eine pragmatische Sichtweise vertrat, stellten sich andere Länder wie Berlin oder Nordrhein-Westfalen lange Zeit quer und betonten wie hoch die Gefahr der Spielsucht sei. Die Debatte war dabei lange Zeit hauptsächlich ideologisch geprägt und kaum an Sachargumente orientiert.

Umsätze bei Online Glücksspiel bei weit über 2 Milliarden

Die Deutschen sind im Spielfieber. Die Umsätze bei Spielen und Wetten in Online Casinos betrugen in 2019 bereits über 2,63 Milliarden Euro. Das sind 30 % mehr als noch 2017. Betrachtet man den gesamten Markt für Glücksspiel werden jährlich gut 11 Milliarden Euro in Deutschland umgesetzt. Weltweit wird der Markt auf 360 Milliarden Euro geschätzt. Dementsprechend gibt es auch immer mehr Anbieter. Die Zahl der hierzulande verfügbaren Online Casinos wird mittlerweile auf über 700 geschätzt und fast täglich kommen neue dazu.

Bei solchen Umsatzzahlen wird jedoch auch klar, dass es sich ein Staat kaum erlauben kann, nicht regulierend einzugreifen und Regeln für den Jugend- und Spielerschutz umzusetzen. Als Nebeneffekt für die Legalisierung und Kanalisierung von Glücksspiel kann man sich dann auch über Steuereinnahmen freuen.

Gespaltenes Echo bei den Betreibern von Online Casinos

Die Anbieter von Online Glücksspielen sind nicht alle erfreut über die neuen Regelungen des Glücksspielstaatsvertrages. Die Legalisierung des Online Glücksspiels in Deutschland wird zwar überwiegend begrüßt, aber es gibt auch kritische Stimmen. Es wird argumentiert, dass die Betreiber ja bereits eine Lizenz für Online Glücksspiel aus einem anderen Mitgliedsland der Europäischen Union besitzen. Diese müsse entsprechend der Dienstleistungsfreiheit auch für andere Mitgliedsländer der EU und damit auch für Deutschland gelten.

Mit genau dem gleichen Argument hatte man bereits den letzten Glücksspielstaatsvertrag hinsichtlich des Verbots von Online Glücksspiel aus dem Jahr 2021 gekippt. Der Europäische Gerichtshof erklärte die entsprechenden Passagen im Vertrag seinerzeit für ungültig, da sie europäischen Recht widersprechen. Deutschland wurde aufgefordert neue Regelungen zu erlassen. Da das jedoch bis 2020 dauerte, befand sich das Online Glücksspiel in Deutschland bis dahin in einer rechtlichen Grauzone und wurde zähneknirschend geduldet.

Die Motivation der Online Casinobetreiber ist klar. In Ländern wie Malta, die sehr großzügig mit der Vergabe von Lizenzen für Online Casinos verfahren zahlen sie kaum Steuern. Die Gewinne dürften in Zukunft also geschmälert werden, wenn sie sich um eine deutsche Lizenz bemühen. Es ist bereits abzusehen, dass der eine oder andere Anbieter wiederum den Klageweg einschlagen und notfalls bis vor den Europäischen Gerichtshof ziehen wird.

Bildmaterial: Aphrodite74