©iStock.com/goir33

Value unter Druck | Mandantenbrief 11/19

Value oder Growth – welche Strategie performt besser? Das ist ein alter Streit zwischen Aktien-Investoren. Schaut man auf die letzte Dekade, hatten Growth-Investoren die Nase vorn. In Zeiten allgemein steigender Aktienkurse tun sich Value-Investoren schwerer. Das ist aber noch kein Beweis für die Über- bzw. Unterlegenheit einer Strategie.

Wer den Growth-Ansatz verfolgt, setzt vor allem auf wachstumsstarke Werte. Die Erwartung ist, dass hinter solchen Aktien stehende Unternehmen sich besonders dynamisch entwickeln, weil sie innovative Geschäftsmodelle verfolgen und Zukunftsbranchen angehören. Das soll sich entsprechend in Kursen niederschlagen. Value-Investoren setzen dagegen auf aktuell eher niedrig bewertete Aktien, deren Unternehmen in Umstrukturierungen und strategischen Neuausrichtungen stecken. Hier beruht die Hoffnung auf Wertaufholung im Zeitablauf.

Es kommt auf den Zeitraum an

Betrachtet man die nüchternen Zahlen, ergibt sich ein interessantes Bild. Als Referenzmarkt dient der US-Aktienmarkt, der nicht nur der größte weltweit ist. Hier existieren auch die längsten Zeitreihen, um fundierte Vergleiche durchzuführen. Mit dem Fama/French US Value Research Index und dem Fama/French US Growth Research Index stehen zwei geeignete Messinstrumente zur Verfügung.

Im Zeitraum 2009 bis 2019 zeigt sich der Growth-Ansatz im Vergleich eindeutig als überlegen. Growth-Aktien erzielten in diesem Zeitraum eine durchschnittliche jährliche Rendite von 16,3 Prozent, Value-Titel brachten es “nur” auf 12,9 Prozent. Anders ausgedrückt: wer vor 10 Jahren 100.000 Dollar in US-Growth-Aktien investiert hätte, besäße heute bei kontinuierlichem Reinvestment ein Vermögen von 452.686 Dollar, bei US-Value-Aktien wären es dagegen 336.464 Dollar – die Entscheidung, was vorzuziehen ist, fällt nicht schwer.

Anders sieht es in einer sehr langfristigen Sicht aus. Bezogen auf den Zeitraum 1926 bis 2019 verzeichnen Growth-Aktien eine durchschnittliche jährliche Performance von 9,7 Prozent, Value-Titel dagegen von 12,7 Prozent – schneiden also besser ab. Bemerkenswert ist die relative Ertragsstabilität der Value-Aktien im Zeitablauf, während bei Growth-Aktien stärkere und schwächere Phasen festzustellen sind.

Langer Atem gefragt

Einmal mehr bestätigen die Zahlen die Erkenntnis, dass Value-Investoren den langen Atem brauchen. Die Strategie zahlt sich aus – aber manchmal braucht es mehr als zehn Jahre. Growth-Investoren müssen dagegen eher darauf achten, den richtigen Zeitpunkt und günstige Phasen zu “erwischen” – dann können sie auch überproportional erfolgreich sein.

Fazit

Wir glauben weiterhin an die langfristige Überlegenheit der Value-Aktien und unserem global diversifizierten Investitionsstil. Nicht, dass wir Growth-Titel vernachlässigen wollen, wir gewichten sie in unserem sehr weit diversifizierten Anlagespektrum nur etwas geringer. Auf lange Sicht ergibt sich so mehr Stabilität und Verlässlichkeit in der Anlagestrategie. Was sind schon 10 Jahre, wir denken langfristiger. Außerdem vermeiden wir es einem Trends hinterher zu laufen, sondern verhalten uns lieber antizyklisch ohne die eine oder andere Strategie dabei auszuschließen. Die Value Zeit wird wieder kommen.

Ihre,

Familie Frommholz

Exit der Benachteiligten – Mandantenbrief 07/16

Liebe Leser, erstaunliches hat sich – wie Sie alle wissen – getan. So richtig damit gerechnet hatte eigentlich keiner mehr, am wenigsten die Börsen. Und dennoch ist es amtlich: Großbritannien verlässt die EU – entgegen so ziemlich aller rationalen Argumente.

Droht eine neue Finanzkrise? – Mandantenbrief 08/17

Runde Jubiläen laden zum Rückblick ein. Die Finanzkrise hat vor 10 Jahren begonnen. Wie war damals die Stimmung und was hat sich seit dem verändert? Sind wir klüger geworden?

Breit gestreut und viel Disziplin – Mandantenbrief 02/2021

2020 war eines der turbulentesten Jahre der jüngeren Geschichte und historisch in mehrfacher Hinsicht beispiellos. Und es hat uns auch gezeigt, wie unerhört belastbar Menschen, Institutionen und Finanzmärkte sein können.

Zweite Meinung – Mandantenbrief 10/14

Verbraucher wünschen eine Zweitmeinung: Die meisten Patienten wollen eine zweite ärztliche Meinung einholen, zeigt eine Studie der Asklepios Kliniken Hamburg. Aber viele wissen überhaupt nicht, dass es das Recht auf eine Zweitmeinung bereits gibt. In der Finanzberatung ist das noch vollkommen unüblich.

Subjektive Wahrnehmung von Veränderungen – Mandantenbrief 05/18

Die Trump-Methode der schroffen, spontanen Zurückweisung von langjährigen Länderpartnerschaften und gültigen internationalen Vereinbarungen verunsichert immer wieder aufs Neue.

Depotübertragung von AAB zu ebase – Mandantenbrief 03/2021

Nun ist es sicher: Die AAB wird an die ebase verkauft und alle Konten müssen umziehen. Die ebase verfolgt ein der AAB ganz ähnliches Geschäftsmodell und ist auf Finanzberater und deren Mandanten spezialisiert.

Das freundliche Inflationsgespenst – Mandantenbrief 05/2021

Das Inflationsgespenst ist zurück und mit ihm die Sorge um die Folgen dieser Entwicklung für die Aktienmärkte. In den letzten Wochen dominierte es an den Finanzmärkten.

Pleite von Lebensversicherern? – Mandantenbrief 05/15

Liebe Leser, die zu hohen Zinsversprechen der Lebensversicherungen waren bisher hauptsächlich ein Problem der Menschen, die damit ihre Altersvorsorge geplant hatten. Die Wahrscheinlichkeit, dass es tatsächlich zu Ausfällen, steigt mit jedem Monat, der nur Minizinsen für die Versicherungsgelder bietet.

Die Krux mit der Logik | Mandantenbrief 12/2020

Scheinbar sind die Märkte nicht bereit oder ggf. sogar nicht mehr fähig, Rückschläge hinzunehmen. In Zeiten der ökonomischen Logik hätten die Aktienmärkte die eine oder andere Entwicklung zum Anlass genommen, erneut in Richtung der Tiefs wie im März/April zu sinken.

Ein Bitcoin unterm Weihnachtsbaum? Mandantenbrief 01/18

Sollte man noch auf den Zug aufspringen oder steht der Crash bevor? Nur der Anteil, mit dem man in eine Spielhalle oder ein Spielkasino gehen würde, sollte zum Einsatz kommen. Ansonsten Finger weg!

Statt nur einer Meinung ein qualifiziertes Urteil?
Jetzt unverbindlich anfragen!

Welche Strategien sich für hohe Ansprüche empfehlen: Mehr über Ihre Möglichkeiten erfahren!

frank_frommolz
Frank

Frommholz

frank@finanzberatung-frommholz.de

Telefon: 04260 / 3239993

frerk_quadrat

Frerk

 

Frommholz

frerk@finanzberatung-frommholz.de

Telefon: 04260 / 3239994

13 + 13 =