©iStock.com/Sergey_P

Außergewöhnliche Abwärtsgeschwindigkeit | Mandantenbrief 08/2020

Das erste Quartal 2020 wird in die Börsen- und Wirtschaftsgeschichte eingehen. In noch nie dagewesener Geschwindigkeit sind die Aktien abgestürzt und in noch nie dagewesener Größenordnung stemmen sich Regierungen und Notenbanken gegen eine aufgrund des Coronavirus drohende schwere Wirtschaftskrise.

Waren Aktien nicht eigentlich alternativlos zu allen anderen liquiden Anlagen geworden? Wir wissen nun, dass dies nicht bedeutet, dass sie nicht auch stark fallen können. Zunächst einen Blick in den Rückspiegel.

Noch nie ging es so schnell abwärts

Der Absturz an den Börsen ist nicht der stärkste aller Zeiten. Im Zuge der Finanzkrise 2008 war der S&P 500 Index sogar um 57 Prozent gefallen und auch der DAX halbierte sich. Doch die Geschwindigkeit, mit der die Kurse diesmal zu Tal fuhren, ist historisch beispiellos. Wir hatten mehrere Tage mit Verlusten im Bereich von 10 %. Dabei schien das Coronavirus den Aktienmärkten zunächst nichts anhaben zu können. Nachdem die Krankheit in China schon ausgebrochen war, markierte der DAX und auch die Wall Street nach kurzem Rückgang wieder Rekordkurse.

Von einer Angstkrise zu einer realen Krise

Zunächst war die Corona-Krise ja auch nur eine Angstkrise, wie sie an den Börsen häufiger vorkommen. Beispiele sind Ebola und SARS. Diese beiden Epidemien blieben am Ende regional begrenzt und entwickelten sich für die alten Industrieländer nicht zu einem realen Problem. Entsprechend schnell erholten sich die Kurse wieder. Der Supergau des Atomkraftwerkes in Fukushima ist ebenfalls ein Beispiel für eine Angstkrise. Auch damals gingen die Börsen steil auf Talfahrt. Als aber klar war, dass die Auswirkungen auf Japan begrenzt bleiben würden, ging es genauso schnell wieder aufwärts.

Das Coronavirus ist nun aber zu einer realen Krise geworden, weil die Seuche sich durch Europa und die USA frisst. Die Maßnahmen, die gegen seine Ausbreitung beschlossen wurden, sind historisch ohne Beispiel. Einen Shutdown fast des gesamten öffentlichen Lebens gab es in Friedenszeiten noch nie. Entsprechend groß ist die Verunsicherung. Es hängt vor allem auch davon ab, wann die Maßnahmen beendet werden. Vorher ist eine seriöse Berechnung ohnehin nicht möglich. Eine nachhaltige, eruptive Erholung dürfte dann einsetzen, sobald das Ende des Shutdowns angedeutet wird. Das könnte die Börsen überfallartig äußerst positiv stimmen.

Hilfsprogramme in nie dagewesener Größenordnung

Beispiellos sind auch die Maßnahmen, mit denen sich Regierungen und Notenbanken gegen den wirtschaftlichen Abschwung stellen. Die USA wenden zwei Billionen US-Dollar auf, was gigantischen zehn Prozent des Bruttoinlandsprodukts entspricht. Auch Deutschland hat die Schuldenbremse gelöst und ein Paket über 156 Milliarden Euro aufgelegt. Dazu kommen Garantien in Höhe von sechs Milliarden Euro. Die US-Notenbank Federal Reserve (FED) hat erstmals das Mandat, unbegrenzt Anleihen verschiedenster Art kaufen zu können, und die Europäische Zentralbank (EZB) kauft für weitere 750 Milliarden € Staatsanleihen auf.

Viel wird auch abhängen, wie schnell die Unterstützung bei Unternehmen und Verbrauchern ankommen. In den USA erreichten die Neuanträge für Arbeitslosenunterstützung einen gigantischen Rekord von 3,283 Millionen USD. Der bisherige Rekord stammt aus dem Jahr 1982 mit 695.000.

Langfristig positive Aussichten

Vieles ist unsicher, gesichert ist jedoch eines: Auch diese Krise wird vorübergehen. Ist der Shutdown beendet, sollten die gigantischen Konjunkturprogramme die Wirtschaft wieder ankurbeln. Auch wenn einige der hoch verschuldeten Unternehmen es nicht überleben, wird die Welt sich weiterdrehen und andere an ihre Stelle treten.

Was nach der Krise bleibt ist eine gigantische Liquidität, die die Notenbanken ins System gepumpt haben und die dann der Treibstoff für die nächste große Hausse sein wird. So war es nach allen Krisen der vergangenen 35 Jahre, beginnend mit dem schon zitierten Crash von 1987. Auch das Zinsniveau dürfte noch tiefer sein als es ohne die Corona-Krise wäre und Aktien demgemäß noch alternativloser machen als sie es ohnehin schon waren. Für langfristige Investoren bietet der Markt momentan ungeahnte attraktive Einstiegsmöglichkeiten, die es sonst nicht gegeben hätte.

Kurzfristig wackliger Boden

Um auszuloten, ob der Boden an den Aktienmärkten schon gefunden ist, oder noch tiefere Kurse drohen, helfen nur sogenannte Stimmungsindikatoren, die einen Einblick in die Investitionsgrade der Anleger bieten. Dazu zählen Put/Call-Ratios, genauso wie Umfragen unter privaten oder institutionellen Anlegern. Sieht man sich diese Indikatoren an, dann müsste das Schlimmste hinter uns liegen. Historisch betrachtet, geben sie allesamt Kaufsignale, so stark wie seit der Finanzkrise nicht mehr.

Durch die Frontscheibe geschaut: Selbst, wenn die Kurse nochmals die bisherigen Tiefs unterschreiten sollten, sehr viel tiefer dürfte es eigentlich nicht mehr gehen. Bereiten Sie sich gedanklich schonmal auf einen lohnenden Ein- und späteren Anstieg vor. Und bleiben Sie vor allem gesund und genießen das frühlingshafte Wochenendwetter.

Ihre,
Familie Frommholz

Kurssturz muss kein Crashvorbote sein – Mandantenbrief 04/18

Die vergangene Börsenwoche brachte herbe Kursverluste. Der S&P 500 verlor rund sechs Prozent. Beim DAX ging es nicht ganz so drastisch nach unten, aber auch hier gab der Index um 3,3 Prozent nach. Der Kurssturz ist nicht der einzige im noch relativ jungen Jahr. Kommt jetzt bald der „richtige“ Crash?

Finanzrepression vernichtet Realvermögen | Mandantenbrief 13/2020

Von Experten wurden die beginnenden zwanziger Jahre dieses Jahrhunderts als Dekade der Finanzrepression (sinngemäß „schleichender Sparverlust“) bezeichnet. Nun dürfte diese Entwicklung weitaus schneller kommen und ausgeprägter ausfallen als gedacht.

Am Mute hängt der Erfolg – Mandantenbrief 06/2017

Liebe Leser, schon Theodor Fontane hat im vorletzten Jahrhundert für sich formuliert: „Am Mute hängt der Erfolg.“ Der Mut, neue Lebenswege auch zur Unzeit zu erwägen, zu diskutieren und gegebenenfalls umzusetzen, kann ganz neue Chancen eröffnen. Wir haben dies in den letzten Wochen erlebt und möchten Sie gerne daran teilhaben lassen.

Neue Aktionärskultur | Mandantenbrief 05/19

Hauptversammlungen sind bei Aktiengesellschaften äußerst wichtige Ereignisse. Um Ihnen einen tieferen Einblick in solche Prozesse zu geben, möchten wir uns mit diesem Mandantenbrief auf ein aktuelles Beispiel konzentrieren, dass zugleich auch Veränderungen deutlich macht.

Trump spekuliert mit Worten – Mandantenbrief 12/18

Es vergeht kaum eine Woche, in der US-Präsident Donald Trump nicht mit Sprüchen und „alternativen Fakten“ von sich reden macht. Oft haben seine Äußerungen etwas Groteskes, Großmäuliges und Widersprüchliches an sich. Was eben noch in Grund und Boden verdammt wurde, kann schon am nächsten Tag „great“ sein – und umgekehrt. Vieles ist offenkundig falsch oder gelogen.

Lagarde setzt auf Niedrigzinsstrategie | Mandantenbrief 07/19

Die für uns erhebliche Nachricht der letzten Monate war die vorgesehene Ernennung von IWF-Chefin Christine Lagarde zur EZB-Präsidentin. Damit dürfte die EZB-Politik mit immensen Liquiditätsaufblähungen und einer Nullzinspolitik fortgesetzt werden. Die primär kurzfristig denkenden Börsen feierten mit Kursgewinnen (Lagarde-Effekt).

Situationsbewertung – Mandantenbrief 04/20

Die Schwemme der negativen und beunruhigenden Nachrichten reißt nicht ab und somit sind auch die Börsen weiter von der Erwartungshaltung erfasst. Zum aktuellen Stand ist kein wirkliches Abschwächen der Abwärtsbewegung zu erkennen.

Depotübertragung von AAB zu ebase – Mandantenbrief 03/2021

Nun ist es sicher: Die AAB wird an die ebase verkauft und alle Konten müssen umziehen. Die ebase verfolgt ein der AAB ganz ähnliches Geschäftsmodell und ist auf Finanzberater und deren Mandanten spezialisiert.

Dauernd neue Höchststände – Mandantenbrief 01/17

Liebe Leser und wieder ist es so weit, der DAX schnellt auf ein neues Jahreshoch. Emotional wollen viele Anleger jetzt verkaufen unter der Devise, es kann doch so nicht weitergehen.

Märkte sind erstaunlich robust – Mandantenbrief 07/18

Manchmal ist es ganz hilfreich, einen Schritt zurückzutreten und ganz unvoreingenommen die aktuelle Situation zu betrachten. Das möchten wir mit diesem Mandantenbrief versuchen:
Trotz des von den USA vom Zaun gebrochenen Zollstreits zeigen sich die Börsen erstaunlich widerstandsfähig. Aufgrund der stabilen Entwicklung der Realwirtschaft kam es an den Märkten lediglich phasenweise zu Irritationen. Insgesamt scheinen sich diese nach wie vor auf dem Wachstumspfad zu befinden.

Statt nur einer Meinung ein qualifiziertes Urteil?
Jetzt unverbindlich anfragen!

Welche Strategien sich für hohe Ansprüche empfehlen: Mehr über Ihre Möglichkeiten erfahren!

frank_frommolz
Frank

Frommholz

frank@finanzberatung-frommholz.de

Telefon: 04260 / 3239993

frerk_quadrat

Frerk

 

Frommholz

frerk@finanzberatung-frommholz.de

Telefon: 04260 / 3239994

12 + 14 =