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Arme Griechen – Mandantenbrief 07/15

Liebe Leser, erstaunlich, was da am Montag passiert ist. Nicht, dass die griechischen „Volksvertreter“ den Verhandlungspartnern auf der Nase herumgetanzt sind, noch nicht einmal das überraschende Ausrufen einer Volksabstimmung oder das völlig ungeordnete Verlassen des Verhandlungstisches. Nein, die Millionen von Menschen, die ihre Meinung durch Kauf- und Verkaufsentscheidungen an der Börse abgegeben haben, sind eine Sensation.

DAX und Euro nahezu unverändert

Betrachten wir mal den DAX. Der hatte in der Vorwoche 4% gewonnen und nachdem feststand, dass erstmalig ein EU-Land zahlungsunfähig wird, nur diese 4% am Montag wieder abgegeben. Im Vorfeld wurde unter sogenannten Experten für ein solches Szenario mit mindestens 20% Rückgang, also einem Crash, gerechnet. Auch der Euro, das eigentliche Sorgenkind der Politiker, ist nahezu unverändert geblieben. Und was wurden für düstere Szenarien an die Wand gemalt. Erneut ein klares Indiz für die völlige Bedeutungslosigkeit von Prognosen.

Zahlungsunfähigkeit steht fest

Griechenland ist seinen Verpflichtungen gegenüber einem öffentlichen Gläubiger nicht nachgekommen. Das hat aber keine so dramatischen Konsequenzen: Der IWF wird diverse Nachfristen setzen und die Ratingagenturen werden zunächst wohl nichts weiter veranlassen, da keine privaten Gläubiger betroffen sind.

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Natürlich wird es weiter erhebliche Probleme geben: Worüber stimmen die Griechen eigentlich ab? Wer sind die „Volksvertreter“ der Zukunft? Kommt der Drachme? Wie reagiert die EZB? Kann man Griechenland zum Grexit zwingen? usw. usw.

Und wie geht es weiter?

War die nunmehr eingetretene Situation aber nicht schon der eigentliche worst case? Der extreme Griechenlanddruck ist vermutlich raus. Es wird noch viel Unerwartetes passieren, aber die Befürchtungen, dass Lehman Bros. eine Blaupause für Griechenland ist, haben sich (zum Glück) nicht erfüllt. Und der niedrige Eurokurs und die niedrigen Zinsen (beides ausgelöst durch die Griechenlandkrise) sind phantastische Konjunkturprogramme. Trotz der wirklich beängstigenden Schuldenlast dürfte Deutschland ein Krisengewinner sein. Das sollten wir immer im Kopf behalten.

Portugiesen, Slowenen, Balten müssen zahlen

Die genannten Länder haben ein viel niedrigeres Lebensniveau als die Griechen und haben letztere über den Rettungsschirm bereits unterstützt. Ein Lette hat 300 € Rente und blickt frustriert auf eine (zudem fremdbezahlte) griechische Mindestrente von 800 €, die anscheinend nicht verhandelbar ist. Zypern, Belgien und Spanien geht es nicht gut. Die EU-Armut in Ländern wie Bulgarien und Rumänien führt dazu, dass die Landsleute die Feldarbeit in Griechenland verrichten müssen. Der Nationalist Tsipras ist seinerseits nicht ansatzweise bereit, die von ihm eingeforderte Solidarität auch ärmeren Ländern gegenüber zu zeigen. Er hat ein Bild der undankbaren, egozentrischen, uneinsichtigen Griechen geprägt. In Wahrheit sind die griechischen Menschen aber ganz anders. Arme Griechen.

Positive Aussichten

Der Bahnstreit ist beigelegt, ein Streik damit nicht mehr zu befürchten. Tsipras will nun möglicherweise doch alle Bedingungen vom letzen Samstag akzeptieren. Der Sommer kommt mit voller Wucht und die Urlaubszeit steht vor der Tür.

Aktueller Börsenrückgang – Mandantenbrief 03/20

Mit zuletzt im Dezember 2018 beobachteter Heftigkeit müssen wir nun an den Aktienmärkten einen Rückschlag hinnehmen. Neu ist dabei, dass es sich um eine konkrete Störung handelt.

Märkte sind erstaunlich robust – Mandantenbrief 07/18

Manchmal ist es ganz hilfreich, einen Schritt zurückzutreten und ganz unvoreingenommen die aktuelle Situation zu betrachten. Das möchten wir mit diesem Mandantenbrief versuchen:
Trotz des von den USA vom Zaun gebrochenen Zollstreits zeigen sich die Börsen erstaunlich widerstandsfähig. Aufgrund der stabilen Entwicklung der Realwirtschaft kam es an den Märkten lediglich phasenweise zu Irritationen. Insgesamt scheinen sich diese nach wie vor auf dem Wachstumspfad zu befinden.

Subjektive Wahrnehmung von Veränderungen – Mandantenbrief 05/18

Die Trump-Methode der schroffen, spontanen Zurückweisung von langjährigen Länderpartnerschaften und gültigen internationalen Vereinbarungen verunsichert immer wieder aufs Neue.

Exit der Benachteiligten – Mandantenbrief 07/16

Liebe Leser, erstaunliches hat sich – wie Sie alle wissen – getan. So richtig damit gerechnet hatte eigentlich keiner mehr, am wenigsten die Börsen. Und dennoch ist es amtlich: Großbritannien verlässt die EU – entgegen so ziemlich aller rationalen Argumente.

Dauernd neue Höchststände – Mandantenbrief 01/17

Liebe Leser und wieder ist es so weit, der DAX schnellt auf ein neues Jahreshoch. Emotional wollen viele Anleger jetzt verkaufen unter der Devise, es kann doch so nicht weitergehen.

Alles ist möglich, auch das Gegenteil | Mandantenbrief 14/2020

Die Franzosen kauften in der Corona-Krise Wein, die US-Amerikaner kauften Gewehre und die Deutschen kauften Klopapier. Hierdurch wird auch verdeutlicht, dass im Jahr 2020 nichts wirklich seriös vorhersehbar war.

Crash-Propheten haben bestenfalls kurzfristig Recht – Mandantenbrief 03/18

Wenn Ihr Webshop wächst und die Bestellungen zunehmen, wird auch Ihr Warenumschlag höher. Je umfangreicher dabei Ihre Produktpallette ist, desto unübersichtlicher wird der Warenumschlag. Deshalb sollten Sie sich rechtzeitig damit befassen, wie Sie Ihre Warenwirtschaft strukturieren.

Nachhaltigkeit in der Geldanlage – Mandantenbrief 04/16

Lieber Leser, Nachhaltigkeit – ethische Geschäftspraktiken und aktiver Ressourcenschutz – ist zu einem wichtigen gesellschaftlichen Wert geworden. Eine Studie der Bertelsmann Stiftung belegt, dass auch das Volumen nachhaltiger Geldanlagen beträchtlich zugenommen hat.

Flüchtlingskrise und die Börse – Mandantenbrief 11/15

Lieber Leser, jahrelang sorgten sich die Kapitalmärkte um das im europäischen Zusammenhang so winzig kleine Griechenland. Krisensitzungen, die ganze Nation bewegende Bundestagsabstimmungen und „Brennpunkte“ ohne Ende haben die letzten Jahre bestimmt. Und nun?

Geldanlage ist kein Glücksspiel – Mandantenbrief 04/2021

In den letzten Wochen sorgten Spekulationen um die Gamestop-Aktie für mächtigen Wirbel. Um einem Hedgefonds Paroli zu bieten, hatten Internet-Aktivisten einen wahren Run auf die Aktie losgetreten. Deren Kurs stieg darauf in schwindelerregende Höhen.

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