©iStock.com/jaap_hart_3

Alles ist möglich, auch das Gegenteil | Mandantenbrief 14/20

Die Franzosen kauften in der Corona-Krise Wein, die US-Amerikaner kauften Gewehre und die Deutschen kauften Klopapier. Hierdurch wird auch verdeutlicht, dass im Jahr 2020 nichts wirklich seriös vorhersehbar war. Treffend vom Börsenaltmeister André Kostolany zusammengefasst: „An der Börse ist alles möglich, auch das Gegenteil.“

Blick in die USA

Nie hatte ein Politiker bei einer Präsidentschaftswahl mehr Stimmen auf sich vereinen können. Das von Trump kaum zu akzeptierende Problem ist, dass Konkurrent Biden noch mehr Stimmen bekommen hatte. 

In Amerika kämpften drei Tage nach Halloween zwei angriffslustige Bewerber im Fernsehen um den Präsidentenposten. Bei uns dagegen versuchten Reichsbürger, das Parlament zu stürmen und wurden von der ganzen Macht des Staates aufgehalten – repräsentiert durch 3 Polizisten. Die Krise allerorten ist beängstigend. 

Pessimistische Realisten

Viele Profis glauben, dass der erwartbare Aufschwung längst in den Aktienbewertungen vorweggenommen ist. Warum brechen die Aktienkurse nicht ein? Seit Mittwoch stehen weite Teile der Wirtschaft und des öffentlichen Lebens still. Als sich im März die Bundesregierung zu ähnlichen Maßnahmen entschloss, um das Coronavirus einzudämmen, waren die Börsen eingebrochen. In nur drei Wochen hatte der Dax mehr als ein Drittel an Wert verloren. Der Grund: Viele Unternehmen verdienen infolge geschlossener Läden und unterbrochener Produktion und Lieferketten weniger als gedacht. 

Ein Dreivierteljahr später ist es ähnlich. Die Wirtschaft steht nicht besser da als im Frühjahr. Niemand weiß, wann die Geschäfte nach dem Lockdown 2.0 öffnen und die vielen konsumnahen Dienstleister wieder Umsätze erwirtschaften werden. Trotzdem steigen die Aktienkurse und große Börsenindizes beinahe täglich auf neue Rekordhochs, wie an der Wall Street, oder sie stehen kurz davor, wie beim Dax. Kostolany hatte recht. 

Kapitalmarktexperten sind optimistisch

Gemäß der aktuellen Kapitalmarktumfrage von €uro am Sonntag sehen Finanzprofis für das kommende Börsenjahr erhebliches Kurspotenzial. Im Schnitt rechnen die Anlagestrategen mit einem DAX-Kurspotenzial von rund neun Prozent – das ist üppig im Vergleich zur Vorjahresumfrage, als die Experten dem Frankfurter Leitindex knapp sechs zutrauten. 

Nicht nur die Aussicht auf ein Ende der Corona-Krise belebt die Märkte. Der Amtswechsel im Weißen Haus lässt nach Einschätzung vieler Beobachter die Unsicherheit schwinden. Joe Biden steht für Berechenbarkeit und Verlässlichkeit. Der Wettlauf um immer höhere Zollschranken dürfte vorbei sein, und es dürfte wieder mehr Rationalität in die Politik zurückkehren. In der Auseinandersetzung mit China dürfte Biden zwar hart bleiben, aber einen anderen Ansatz als offene Konfrontation wählen. Biden versuche „eine Art friedlicher Koexistenz“, sagt Robert Halver, Leiter der Kapitalmarktanalyse der Baader Bank. Dem Welthandel dürfte das zugutekommen. 

Die Konjunkturpakete helfen

Belebend für Konjunktur und Aktienmärkte sollten sich auch die beschlossenen Konjunkturpakete auswirken, ebenso wie die nach wie vor historisch niedrigen Zinsen. Die Profis rechnen auch im kommenden Jahr nicht mit Leitzinserhöhungen, weder in Europa noch in den USA. Die Chancen stehen somit gut, dass Börsianer ein Jahr mit wieder steigenden Unternehmensgewinnen erleben und die Wirtschaft auf dem eingeschlagenen Erholungspfad bleibt. 

Ein gutes Jahr könnte den Schwellenländern bevorstehen – ihnen werden besonders hohe Wachstumsraten zugetraut. Das gilt vor allem für asiatische Länder. Der Internationale Währungsfonds rechnet 2021 mit einem Wachstum von im Schnitt acht Prozent. Asien profitiert davon, die Pandemie rasch zurückgedrängt zu haben. Vor allem die Konjunkturlokomotive China kam so sehr früh wieder in Gang. Das kürzlich geschlossene asiatische Freihandelsabkommen RCEP dürfte diese Entwicklung noch zusätzlich befördern. 

Megatrends im Auge behalten

Neben der Digitalisierung werden weitere Megatrends das Geschehen an den Märkten bestimmen. Wenn sich künftig neben Europa auch die USA unter ihrem neuen Präsidenten Joe Biden von fossilen Energieträgern abwenden, gewinnen die Themen Klimaschutz und regenerative Energien an den Aktienmärkten zunehmend an Bedeutung. Ähnliches gilt für Aktien, die die sogenannten ESG-Kriterien erfüllen und auf Umwelt- und Sozialstandards sowie auf gute Unternehmensführung achten. 

Doch Überraschungen kann es immer geben – wie das Jahr 2020 eindrucksvoll bewiesen hat. Das größte Überraschungspotenzial bietet: Die Entwicklung der Pandemie. Jörg Krämer, der Chefvolkswirt der Commerzbank, formuliert: „Alle Prognosen stehen und fallen mit den Fortschritten bei den Impfmitteln gegen Corona.“ Die Impfstoffrally ist aktuell Thema. 

Wie geht es weiter?

Im Moment nützen leider jahrelange Kapitalmarkterfahrungen und angeeignetes Wissen für die Zukunftseinschätzung der Börsenentwicklung sehr wenig. Wir fühlen uns zurückversetzt in das Jahr 1901, indem Gottfried Daimler prognostizierte: „Die weltweite Nachfrage nach Kraftfahrzeugen wird 5000 nicht überschreiten – allein schon aus Mangel an verfügbaren Chauffeuren.“ Trotz aller aktuellen Strukturprobleme der Automobilbranche ist diese Marke bekanntermaßen sehr deutlich überschritten worden. 

Wir würden uns in vielen Punkten eher den pessimistischen Realisten zurechnen. Im Moment gibt es keine Sonderangebote, die zum unbedingten Einsteigen animieren, durchaus aber interessante Möglichkeiten, für den spekulativen Teil der Altersvorsorge auf Sicht schöne Renditen einzufahren. 

Vielen Dank für das in uns gesetzte Vertrauen im Jahr 2020. Wir wünschen uns allen ein wieder normales Weihnachtsfest 2021. Aber auch dieses Weihnachtsfest sollten wir genießen, christliche und friedvolle Werte in den Mittelpunkt stellen und auch im kleinen Kreis fröhlich zusammen sein. Familie Frommholz wünscht Ihnen gesegnete Weihnachten und ein noch viel besseres Jahr 2021.

 

 

Turbulentes Börsenjahr 2020 | Mandantenbrief 01/2021

So schwierig das vergangene Jahr mit Corona und all seinen Folgen auch war, so positiv ist es an den Aktienmärkten zu Ende gegangen. Denn egal ob US-Wahl, Brexit-Chaos oder zweite Corona-Welle: Für Anleger endete 2020 versöhnlich. Und mit soliden Aussichten.

Exit der Benachteiligten – Mandantenbrief 07/16

Liebe Leser, erstaunliches hat sich – wie Sie alle wissen – getan. So richtig damit gerechnet hatte eigentlich keiner mehr, am wenigsten die Börsen. Und dennoch ist es amtlich: Großbritannien verlässt die EU – entgegen so ziemlich aller rationalen Argumente.

Volatil aufwärtsgerichtet – Mandantenbrief 07/20

Noch vor einigen Wochen war es undenkbar, dass wir jeden Tag den neuesten Veröffentlichungen des Robert-Koch-Institutes oder anderen Virologen voller Spannung lauschen.

Pleite von Lebensversicherern? – Mandantenbrief 05/15

Liebe Leser, die zu hohen Zinsversprechen der Lebensversicherungen waren bisher hauptsächlich ein Problem der Menschen, die damit ihre Altersvorsorge geplant hatten. Die Wahrscheinlichkeit, dass es tatsächlich zu Ausfällen, steigt mit jedem Monat, der nur Minizinsen für die Versicherungsgelder bietet.

Nachhaltigkeit in der Geldanlage – Mandantenbrief 04/16

Lieber Leser, Nachhaltigkeit – ethische Geschäftspraktiken und aktiver Ressourcenschutz – ist zu einem wichtigen gesellschaftlichen Wert geworden. Eine Studie der Bertelsmann Stiftung belegt, dass auch das Volumen nachhaltiger Geldanlagen beträchtlich zugenommen hat.

Nachhaltigkeit im Fokus – Mandantenbrief 08/2021

Vor einigen Jahren bildeten nachhaltige Geldanlagen noch eine kleine Nische in einem riesigen Anlagespektrum – nicht selten belächelt oder wegen vermeintlich unterdurchschnittlicher Performance in Frage gestellt.

Tsunami an den Devisenmärkten – Mandantenbrief 1/15

Lieber Leser, die Schweizer Nationalbank hat die feste Währungskursgrenze zum Euro aufgegeben. Hintergrund ist die erwartete Schwäche des Euros. In Wahrheit kapituliert die mächtige Zentralbank aber vor den ungeheuren Massen an jederzeit verfügbarem, Anlagemöglichkeiten suchenden Kapitals.

Löst sich die Mitte auf? | Mandantenbrief 06/19

Die Volksparteien zerfallen und die politischen Ränder werden immer stärker. Gibt es die so beruhigend klingende “Mitte der Gesellschaft” nicht mehr? Nach unserer Auffassung gibt es die Mittelstandsgesellschaft weiterhin, man muss sie nur differenzierter betrachten. Wir finden die von Garbor Steingart ins Spiel gebrachten drei Blöcke als ein gutes Erklärungsmodell.

Situationsbewertung – Mandantenbrief 04/20

Die Schwemme der negativen und beunruhigenden Nachrichten reißt nicht ab und somit sind auch die Börsen weiter von der Erwartungshaltung erfasst. Zum aktuellen Stand ist kein wirkliches Abschwächen der Abwärtsbewegung zu erkennen.

Familie Frommholz in Feststimmung | Mandantenbrief 12/19

Wir haben es diesmal, erstmals nach vielen Jahren nicht geschafft, einen Mandantenbrief mit inhaltlich wertvollen Informationen zu erstellen. Wir haben uns mit vielen Seminaren auf die Themen Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung konzentriert, sind aber noch nicht vollständig durch mit unseren Recherchen.

Statt nur einer Meinung ein qualifiziertes Urteil?
Jetzt unverbindlich anfragen!

Welche Strategien sich für hohe Ansprüche empfehlen: Mehr über Ihre Möglichkeiten erfahren!

frank_frommolz
Frank

Frommholz

frank@finanzberatung-frommholz.de

Telefon: 04260 / 3239993

frerk_quadrat

Frerk

Frommholz

frerk@finanzberatung-frommholz.de

Telefon: 04260 / 3239994

1 + 4 =