Viele Aktien großer Konzerne bieten derzeit Dividendenrenditen, die sich mit verzinslichen Anlagen durchaus messen können. Etliche Unternehmen planen in diesem Jahr sogar weitere Ausschüttungserhöhungen. Viele Anleger dürften sich angesichts der sonst niedrigen Zinsen darüber freuen. Da überrascht die Kritik, die die weltweit größte Vermögensverwaltung, das Finanzunternehmen Blackrock, jetzt an der großzügigen Dividendenpolitik geübt hat.
Fehlender Mut zu Investitionen
Blackrock-Chef Larry Fink wandte sich in einem Schreiben an etliche europäische Großunternehmen. Dazu zählen auch namhafte DAX-Konzerne, an denen Blackrock größere Anteile hält: Daimler, Telekom, Siemens, VW, Linde und ProSieben.
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Der Text liegt dem Handelsblatt vor, das über den Inhalt berichtet. Im Mittelpunkt der Kritik stehen danach die zurückhaltende Investitionspolitik der Unternehmen und das kurzfristige Denken an den Kapitalmärkten.
Angesichts großer Liquiditätsreserven bei vielen Konzernen forderten die Aktionäre derzeit vermehrt Ausschüttungen. Dem gäben die Unternehmen zu sehr nach. Zum Teil seien sogar Schulden gemacht worden, um höhere Dividenden und Aktienrückkäufe zu finanzieren. Finks fordert die Unternehmen in seinem Schreiben zu mehr Zurückhaltung bei den Dividenden auf. Anstatt vorhandene Liquidität auszuschütten, sollte das Geld lieber in neue Produkte, innovative Entwicklungen und erfolgversprechende Übernahmen investiert werden.
Blackrock: Effekt fraglich
Die Unternehmen selbst scheuten angesichts der Negativerfahrungen der Finanzkrise offenbar Zukunftsinvestitionen und parkten Geld lieber oder zahlten es eben an die Aktionäre aus. Es herrsche nachhaltiges Misstrauen bezüglich der Dauerhaftigkeit des Wirtschaftswachstums, mutmaßt das Handelsblatt. Ob der Blackrock-Appell Wirkung zeigt, wird sich zeigen müssen. Kurzfristig hält der Trend zu mehr Dividenden jedenfalls an.
Rund zwei Drittel der DAX-Unternehmen wollen in diesem Jahr höhere Dividenden als im Vorjahr zahlen. Für das abgelaufene Geschäftsjahr 2013 sollen dieses Jahr gut 28 Milliarden Euro ausgeschüttet werden. Die Barreserven der dreißig größten deutschen Unternehmen beliefen sich 2013 auf fast 140 Milliarden Euro. Fünf Jahre früher waren es lediglich 85,5 Milliarden Euro gewesen. Diese Zahlen verdeutlichen eindrucksvoll die aktuelle ‚Liquiditätsschwemme‘.
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