Den meisten Deutschen geht es nach eigener Darstellung finanziell gut. Gleichwohl wenden sie sich vom traditionellen Sparen ab und favorisieren auch keine andere Geldanlage. Zunehmend viele Bundesbürger können sich keine private Altersvorsorge leisten, und die Jüngeren konsumieren lieber, als zu investieren.
Bei der Geldanlage dominieren Sachwerte
Dass sich die Deutschen immer mehr von klassischen Instrumenten wie Sparbuch und Festgeld verabschieden, ist verständlich und liegt an den aktuellen Minizinsen, die nicht einmal die momentane Geldentwertung kompensieren.
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Die Abneigung gegen Einzelaktien wurde durch den kürzlich erfolgten Kurseinbruch weiter intensiviert, sie besteht allerdings schon seit der letzten Finanzkrise.
Angesichts der Unsicherheit an den Finanzmärkten favorisieren die Deutschen Sachwerte und dabei das Eigenheim. Mehr als fünfzig Prozent der Bundesbürger sehen in den eigenen vier Wänden die vernünftigste Geldanlage. Zum Vergleich:
- Nur elf Prozent vertrauen auf Aktien.
- 27 Prozent investieren in die Altersvorsorge.
- 27 Prozent bereiten sich mit einem Bausparvertrag auf den Immobilienerwerb vor.
- Andere Sachwerte wie Edelmetalle werden nur von 15 Prozent der Deutschen zur Geldanlage genutzt.
Zufriedene Bürger
Eine Befragung ergab, dass 58 Prozent aller Deutschen ihre finanzielle Situation als gut oder sehr gut einschätzen. Das ist der höchste Wert seit fast einem Jahrzehnt, 2005 stuften nur 40 Prozent ihre Situation als zufriedenstellend ein. Was zur Sorge Anlass gibt, ist das um sich greifende Desinteresse an der Geldanlage zur Altersvorsorge. Immer mehr Menschen behaupten, dass sie sich ein Engagement dabei nicht leisten könnten. Vor allem die Jüngeren sehen immer weniger Sinn in der Rücklage für den Lebensabend, sie geben ihr Geld lieber für trendige Konsumartikel aus.
Ein großer Teil der Befragten glaubt, dass sich die bereits gute finanzielle Lage in der Zukunft weiter verbessern wird. Dabei kommt die Frage auf, inwieweit die aktuelle Zufriedenheit das Interesse an einer sinnvollen Geldanlage einschränkt. Oder ist es einfach nur die derzeitig verwirrende Situation, die zum Zögern animiert?
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