Die Marktteilnehmer warten gespannt auf die kommende Woche, in der die EZB ihre Beschlüsse zur zukünftigen Geldpolitik und Bekämpfung der Inflation bekannt geben will.
Allerdings deutet nichts auf eine weitere Leitzinssenkung hin, denn der Preisauftrieb hat sich im Februar weiter stabilisiert.
Der Inflationszielwert der EZB ist immer noch in weiter Ferne
Die Europäische Zentralbank wünscht sich eine Inflationsrate von knapp zwei Prozent. Die Verbraucherpreise verharrten jedoch im Februar bei 0,8 Prozent, dem gleichen Wert wie im Vormonat. Beobachter hatten jedoch einen weiteren Rückgang der europäischen Inflationsrate befürchtet, weil alle Anzeichen in Deutschland, Italien und Spanien dafür sprachen. Warum der Wert dann doch stabil geblieben ist, lag an der Mehrwertsteuererhöhung Frankreichs.
Dennoch bleibt die Lage spannend, denn die EZB will nächste Woche umfassendere Daten als gewöhnlich veröffentlichen. Anhand des Zahlenwerks sollen zuverlässige Ausblicke auf die wirtschaftliche Entwicklung der Eurozone bis zum Jahr 2016 möglich sein. Die Aussichten auf eine weitere Lockerung der Geldpolitik sind jedoch angesichts der stabilen Februarwerte deutlich gesunken.
In der Eurozone besteht derzeit keine akute Deflationsgefahr
Zu dieser Auffassung ist der EZB-Chef Mario Draghi bereits gekommen. Warum er so denkt, können wir am kommenden Donnerstag aus seiner Rede anlässlich der Bekanntgabe des zukünftigen Leitzinses erfahren. Der Markt erwartet von der EZB eine Zinssenkung, doch Herrn Draghis Äußerungen lassen keine Bereitschaft seitens der Zentralbank dazu erkennen.
Die Reden des EZB-Präsidenten sind für ihre Explosivität bekannt, mehr als einmal hat sich der Wert der Gemeinschaftswährung im Laufe seiner Ansprachen deutlich verändert. Wohin die Reise diesmal geht, können nur Propheten vorhersagen, denn der Zentralbankchef liebt Überraschungen. Doch wenn der Markt von der EZB enttäuscht wird, kann das den Euro mindestens ein bis zwei Cent kosten.
Der EZB-Präsident ist der Überzeugung, dass auf die längere Phase der niedrigen Inflationswerte auch wieder eine Zeit folgen wird, in der die Teuerung näher an den Zielbereich der Zentralbank rückt.
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