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Klimawandel ist eingepreist – Mandantenbrief 06/2021

Die Tatsache eines menschengemachten Klimawandels wird heute kaum noch bestritten, sieht man von Ausnahmen wie Donald Trump ab. Die Veränderung des globalen Klimas hat Auswirkungen auf die Wirtschaft und damit zwangsläufig auch auf Finanzwerte. Berücksichtigen die Finanzmärkte den Klimawandel in der Preisbildung? Eine interessante Frage!

Seit den grundlegenden Arbeiten von Fama und anderen Wissenschaftlern wird weithin die These akzeptiert, dass Finanzmärkte sehr effizient Informationen verarbeiten und in ihren Kursen abbilden. Dabei mag es gelegentlich Über- und Untertreibungen geben, aber in der Regel nähern sich die Preise sehr schnell ihrem „realen“ Wert an. Belastungen und Risiken werden dabei mit Kursabschlägen „eingepreist“, Chancen und positive Nachrichten mit Kursaufschlägen. 

Klima-Effekte anders als normale Börsennachrichten

Der Klimawandel unterscheidet sich allerdings in mancher Hinsicht von sonstigen Börsennachrichten. Er stellt einen langfristigen, sich langsam vollziehenden Prozess dar, der sich über kurze Zeiträume nur in graduellen Veränderungen niederschlägt. Die Auswirkungen auf einzelne Unternehmen sind schwer abzuschätzen und vielschichtig. Erleidet das Unternehmen durch den Klimawandel Schäden? Wird das Geschäftsmodell durch den Prozess in Frage gestellt? Welche Auswirkungen haben Maßnahmen zum Klimaschutz auf Geschäftspolitik und Geschäftserfolg? 

Diese Fragen zeigen die Bandbreite möglicher „Klima-Effekte“. Dass sie wertbeeinflussend sein können, ist wohl unbestritten. Aber wie zeigen sich solche Effekte tatsächlich in den Kursen? Verarbeiten die Finanzmärkte solche Faktoren mit Langzeitwirkung schon heute bei der Preisbildung oder wirken sie sich erst in der Zukunft bei konkreten Ereignissen und Maßnahmen aus? Es ist wichtig, Antworten darauf zu finden, denn die Performance von Investments wird dadurch erheblich beeinflusst. 

Physische Risiken und Übergangsrisiken

Es gibt inzwischen eine Reihe an Untersuchungen zur Preisbildung auf Märkten unter Klima-Gesichtspunkten. Sie liefern zwar keine Gesetzmäßigkeiten im naturwissenschaftlichen Sinn, es geht stets um mathematisch-statistische Zusammenhänge. Trotzdem sind die Erkenntnisse aufschlussreich. Sie deuten auf eine frühe Berücksichtigung bei der Preisbildung hin. Im Fokus steht die Risikobewertung. Unterschieden wird zwischen physischen Risiken und Übergangsrisiken. 

Unter physischen Risiken sind unmittelbare Auswirkungen des Klimawandels zu verstehen, zum Beispiel vermehrte Schäden durch Überschwemmungen oder durch Unwetter infolge klimatischer Veränderungen. Bei langfristigen Anleihen gefährdeter Kommunen konnte ein Zusammenhang zwischen Risiken durch steigende Meeresspiegel und den Zinsen festgestellt werden. Das gilt auch für die Preisentwicklung bei Immobilien „nah am Meer“. Objekte mit Überflutungsrisiko werden laut Analyse mit einem Risikoabschlag von 7 Prozent gehandelt. Bei der Untersuchung von Klima-Futures an der Börse von Chicago wurde eine hohe Übereinstimmung zwischen Klimaprognosen und den in den Preisen zum Ausdruck kommenden Klimaerwartungen ermittelt. 

Übergangsrisiken sind vor allem Kostenrisiken durch notwendige Anpassungen an den Klimawandel, Maßnahmen zum Klimaschutz und zunehmendes Klimabewusstsein. Hier konnte in verschiedenen Studien nachgewiesen werden, dass Anteile und Anleihen von Unternehmen mit klimakritischen Geschäftsmodellen mit Bewertungsabschlägen gehandelt werden. Investoren verlangen für das erhöhte Klimarisiko eine Risikoprämie. Die Studien bestätigen die These, dass die Märkte mögliche Klimaeffekte bereits heute einpreisen. 

Als Ergebnis ist festzuhalten: Die Preisbildung auf Finanzmärkten erfolgt keineswegs nur auf kurze Sicht. Famas Effizienzthese gilt wohl auch für so langfristige Trends wie den Klimawandel. Anleger können darauf vertrauen, dass Wertpapiere am Markt in dieser Hinsicht „richtig“ bewertet sind.

Breit gestreut und viel Disziplin – Mandantenbrief 02/2021

2020 war eines der turbulentesten Jahre der jüngeren Geschichte und historisch in mehrfacher Hinsicht beispiellos. Und es hat uns auch gezeigt, wie unerhört belastbar Menschen, Institutionen und Finanzmärkte sein können.

Finanzkunde oder Erdkunde? – Mandantenbrief 12/15

Liebe Leser, vor dreieinhalb Jahren haben wir einigen Kollegen einen Zusammenschluss initiiert, der im Laufe der Zeit durch kompetente Berater ergänzt wurde. Kritisch betrachtete unsere Gruppe die Diskussionen, ob nun Provision- oder Honorarberatung optimal für die Mandanten sei.

Volatil aufwärtsgerichtet – Mandantenbrief 07/20

Noch vor einigen Wochen war es undenkbar, dass wir jeden Tag den neuesten Veröffentlichungen des Robert-Koch-Institutes oder anderen Virologen voller Spannung lauschen.

2018 – ein turbulentes Jahr | Mandantenbrief 01/19

In der Rückschau war das Jahr 2018 geprägt von starken Turbulenzen an den Märkten. Brexit, Trump, Italien – das sind nur einige Themen, die 2018 maßgeblich beeinflusst haben. Und auch das vierte Quartal war alles andere als ruhig. Weltweit rutschten die Leitindizes ins Minus. Doch eine extreme Abkühlung in 2019 ist nicht zu erwarten.

Negativzinsen als Realität – Mandantenbrief 03/16

Lieber Leser, wer sein Geld bei der Bank deponiert, bekommt dafür Zinsen. Und wer sich welches leiht, muss Zinsen zahlen. Diese Grundregel galt im Wirtschaftsleben seit jeher – bis jetzt. Nun kehren sich die Vorzeichen um: Guthabenzinsen werden negativ und Kreditzinsen mitunter positiv.

Feuerwerk an den Börsen – Mandantenbrief 02/20

Feinstaub entwickelt sich bei einem Kursfeuerwerk an den Börsen zum Glück nicht. Aber die Gefahr von übertriebenen Entwicklungen bleibt. Wie könnte es in 2020 weitergehen? Zunächst ein Blick in den Rückspiegel.

Fondsbindung bedeutet Eigenverantwortung – Mandantenbrief 11/17

Die Auslagerung der Verantwortung für die Rendite vom Versicherer zum Kunden bezüglich der Renten- oder Kapitalhöhe ist den allermeisten Verbrauchern nicht bewusst, Darin liegt ein vielfach unerkanntes Risiko der eigenen Altersvorsorge.

Bausparvertrag ist kein Sparvertrag – Mandantenbrief 03/17

Liebe Leser, die Finanzberatung Frommholz war schon immer sehr kritisch dem Bausparwesen gegenüber eingestellt und hat dementsprechend auch noch nie einen Bausparvertrag verkauft. Bausparverträge sind zu teuer, zu unflexibel und aufgrund der Niedrigzinsphase nicht mehr zeitgemäß.

Kreditzinsen am Tiefpunkt? – Mandantenbrief 03/15

Liebe Leser, wer sein Geld spart, also Konsumverzicht praktiziert, bekommt dafür eine Belohnung, den Guthabenzins. Wer sich Geld leiht, muss dafür eine Gebühr zahlen, den Kreditzins. So weit so gut. In den letzten Jahren sind diese eng miteinander in Verbindung stehenden Zinssätze kontinuierlich gesunken.

Märkte sind erstaunlich robust – Mandantenbrief 07/18

Manchmal ist es ganz hilfreich, einen Schritt zurückzutreten und ganz unvoreingenommen die aktuelle Situation zu betrachten. Das möchten wir mit diesem Mandantenbrief versuchen:
Trotz des von den USA vom Zaun gebrochenen Zollstreits zeigen sich die Börsen erstaunlich widerstandsfähig. Aufgrund der stabilen Entwicklung der Realwirtschaft kam es an den Märkten lediglich phasenweise zu Irritationen. Insgesamt scheinen sich diese nach wie vor auf dem Wachstumspfad zu befinden.

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