ETFs – börsengehandelte Investmentfonds – haben in den letzten Jahren einen ungeheuren Boom erlebt. Das weltweit in ETFs verwaltete Vermögen soll 2020 knapp 7,8 Billionen US-Dollar betragen haben – eine unvorstellbare Zahl. Und die Erfolgsgeschichte ist nicht zu Ende.
ETFs kaufen in Österreich ist kein Problem. Alleine an der Wiener Börse werden weit über hundert Fonds gehandelt. Und über andere Handelsplätze ist Zugang zum ganzen ETF-Universum möglich. Für den „Run“ auf ETFs gibt es gute Gründe. Mit einigen davon wollen wir uns im Folgenden näher befassen.
Warum ETFs oft herkömmlichen Fonds überlegen sind
Nahezu alle ETFs bilden Indizes nach. Daher ist die Bezeichnung Indexfonds de facto ein Synonym. Es bedeutet, dass die Wertpapiere im Fondsvermögen die gleiche Zusammensetzung und Struktur aufweisen wie ihr Bezugsindex. Meist handelt es sich um einen Aktienindex. Durch dieses Konstruktionsprinzip können sich ETFs nicht wesentlich anders entwickeln als der jeweilige Index – nicht besser und nicht schlechter. Es ist als ob man den jeweiligen Aktienmarkt kauft, ohne in die einzelnen Aktien zu investieren.
Die 1 : 1-Entwicklung scheint ein Nachteil gegenüber Fonds zu sein, die eine bessere Performance als ihr Referenzindex versprechen. In der Realität wird dieses Versprechen allerdings vielfach nicht eingehalten. Nicht selten weisen solche „aktiven“ Fonds sogar Underperformance auf und vergleichbare ETFs erzielen mit bescheidenerem Antritt bessere Ergebnisse. Ein Grund für das schlechtere Abschneiden: Handelsaktivitäten für bessere Performance verursachen beträchtliche Kosten, die durch den „Mehrwert“ des Investments nicht immer aufgewogen werden. Ein anderer Grund: viele aktive Fondsmanager „kleben“ am Index, machen also nichts anderes als ETF-Manager, verlangen aber deutlich höhere Gebühren.
Unschlagbar bei den Kosten
Es gibt namhafte Ökonomen, die bezweifeln, dass eine Überperformance auf Dauer überhaupt möglich ist. Der ETF-Ansatz wäre demnach der klügere und effizientere. Unschlagbar gut sind ETFs im Hinblick auf die laufenden Fondskosten. Da sich das Fondsmanagement auf reine Indexnachbildung und gelegentliche Anpassungen beschränkt, ensteht kaum Aufwand. Das macht sich in den Verwaltungsgebühren bemerkbar. Sie erreichen nur einen Bruchteil der Kosten herkömmlicher Fonds.
Es gibt auch keine Ausgabe- oder Rücknahmeaufschläge bei Fondsanteilen. Nur Kosten für den Börsenhandel und die Depotverwahrung fallen an. Beides kann man durch Auswahl eines geeigneten Brokers und durch das eigene Handelsverhalten selbst steuern. Viele Online-Broker bieten kostenlose Depotführung, bei Handelsgebühren existieren viele unterschiedliche Modelle. Man sollte einen Anbieter mit einem für den eigenen Handel attraktiven Modell wählen. Besonders günstige Konditionen gibt es oft bei ETF-Sparplänen – einer guten Möglichkeit, um mit Indexfonds systematisch Vermögen aufzubauen.
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