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Neue Aktionärskultur | Mandantenbrief 05/19

Hauptversammlungen sind bei Aktiengesellschaften äußerst wichtige Ereignisse. Um Ihnen einen tieferen Einblick in solche Prozesse zu geben, möchten wir uns mit diesem Mandantenbrief auf ein aktuelles Beispiel konzentrieren, dass zugleich auch Veränderungen deutlich macht.

Bei der Abstimmung über die Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat ist das Management des Leverkusener Pharma- und Chemiekonzerns Bayer erstaunlicherweise gescheitert – ein beispielloser Akt in der Geschichte der deutschen Wirtschaft. Eine neue Aktionärskultur bahnt sich an.

Gerade einmal rund 45 Prozent der anwesenden Aktionäre stimmten für eine Entlastung des Vorstands unter der Leitung von Konzernchef Werner Baumann. Damit stellten die Anteilseigner in einer der wichtigsten Abstimmungsfragen, die es auf einer Hauptversammlung gibt, dem Vorstand ein klares Misstrauensvotum aus.

Auch den Aufsichtsrat entlasteten lediglich 66 Prozent. Diese verheerenden Ergebnisse markieren womöglich den Beginn einer neuen Ära in der deutschen Wirtschaftsgeschichte.

Anteilseigner fordern mehr Mitspracherecht

Die Hauptversammlung von Bayer mag ein besonders gravierender Fall von Aktionärsrevolte gewesen sein, weil bei der Monsanto-Geschichte vieles schiefgelaufen ist. Anlegerkapital von rund 32 Milliarden Euro wurde allein seit dem Vollzug des umstrittenen Kaufs im vergangenen Sommer vernichtet. Aber auch fernab von Bayer deutet sich eine neue Aktionärskultur an.

Vorbei sind die Zeiten, in denen sich Vorstände und Aufsichtsräte fast sicher sein konnten, mit Quoten von 95 Prozent und mehr entlastet zu werden. Die Manager in den Chefetagen müssen sich darauf einstellen, dass die Anteilseigner stärker mitreden wollen, bei Fragen der Vergütung genauso wie bei strategischen Fragen oder dem Personaltableau.

Stimmungsbild des Konzerns

Die Zustimmungsquoten, mit der die Anteilseigner alljährlich die Arbeit von Vorstand und Aufsichtsrat absegnen sollen, werden zu einem Seismografen für das Stimmungsbild von Konzernen. Grund ist vor allem eine neue Anlagekultur. Früher konnten Aktionäre nur mit den Füßen abstimmen und bei Missfallen ihre Aktien verkaufen.

Im Zeitalter der Indexfonds, die ein bestimmtes Marktbarometer eins zu eins abdecken, sind die Investmentgesellschaften an jene Unternehmen gebunden, die sich im Index befinden, ob ihnen das nun gefällt oder nicht. Bayer beispielsweise ist im Dax mit 5,7 Prozent gewichtet. Wer den Dax abbildet, hat damit unweigerlich auch 5,7 Prozent des Fondskapitals in Papieren der Leverkusener.

SAP 2017 nur hauchdünn entlastet

Ein schwaches Votum der Aktionäre ist reputationsschädigend. Das gilt auch für die Entlastung der Aufsichtsräte. Im Softwarekonzern SAP wurde vor zwei Jahren der Aufsichtsrat nur hauchdünn mit etwas über 50 Prozent entlastet. Grund für den Unmut war damals die mangelnde Transparenz des Vergütungssystems der Managerboni. Das hat anschließend einen positiven Veränderungsprozess ausgelöst, der auch dem Börsenkurs gutgetan hat.

Gute Aussichten für die Anlageklasse Aktien

Durch den Siegeszug der Indexfonds und den Vormarsch großer Staatsfonds ist die Aktionärsstruktur heute sehr heterogen – was sich auch in der Zahl der Gegenanträge und eben bei den Zustimmungsquoten widerspiegelt. Eine gute Entwicklung, die das unentbehrliche Renditemedium „Aktie“ weiter stärken wird. Und in der richtigen Dosierung der einzelnen Titel auch Ihre Altersvorsorge.

 

 

Ihre,

Familie Frommholz

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