Droht eine neue Finanzkrise? – Mandantenbrief 08/17

Runde Jubiläen laden zum Rückblick ein. Die Finanzkrise hat vor 10 Jahren begonnen. Wie war damals die Stimmung und was hat sich seit dem verändert? Sind wir klüger geworden? Was gilt es in der eigenen Vermögensstruktur zu verändern?

Einschätzungen im Sommer 2007

Die Deutsche Industriebank IKB veröffentlichte im Sommer 2007 Quartalszahlen. Die Bank sei gut ins Jahr 2007 gestartet, von dem vermeintlichen Platzen der Immobilienblase in den USA sei man kaum betroffen. Heute würden viele Empfänger dieser Nachricht Fake News vermuten, denn nur zehn Tage später, am 30. Juli, musste die Bank eingestehen, dass sich Kreditrisiken aus dem amerikanischen Immobilienmarkt auf eine Milliarde Euro addierten. Die IKB war akut in ihrer Existenz bedroht.

Abby Cohen, die legendäre Analystin von Goldman Sachs, stellte noch im Dezember 2007 klar, dass sie mit keiner Rezession rechnete. Dazu seien die Gewinne der Unternehmen noch viel zu hoch. Tatsächlich hatte die Rezession damals, wie sich im Nachhinein zeigte, bereits begonnen. Es sollte die Schwerste seit der Weltwirtschaftskrise werden.

Klugheit half nicht wirklich weiter

Im Jahre  2007 wurde deutlich, dass die leistungsfähigen Computer, Modelle und Algorithmen etwas wirklich Neues – einen schwarzen Schwan – nicht erkennen können. Das Neue war eine Immobilienkrise, die die gesamten Vereinigten Staaten erfasste. Neu waren auch verbriefte Kreditversicherungen (“Credit Default Swaps”), mit denen sich Risiken auf andere Marktteilnehmer auf der ganzen Welt verlagern ließen. Theoretisch sollte das System dadurch sicherer gemacht werden, tatsächlich führte es in die Katastrophe. Warren Buffett hat diese Papiere als “finanzielle Massenvernichtungswaffen” bezeichnet.

Musterland Deutschland hat versagt

Das deutsche Bankensystem hat die Nachwirkungen der Krise noch lange nicht überwunden. Ein überdeutliches Beispiel dafür ist die Deutsche Bank.

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Sie hatte sich einst gerühmt die Krise unbeschädigt überstanden zu haben, ist heute allerdings nur noch ein Schatten ihrer Selbst. Legendär der Satz vom damaligen Vorstand Ackermann aus 2008: “Ich würde mich schämen, wenn wir in der Krise Staatsgeld annehmen würden.” Diese ungeheure Arroganz wurde von den Märkten und der Realität heftig bestraft.

Wie sieht es heute aus?

Die Finanzkrise hatte ohne Zweifel Effekte im Kreditbereich. Aus diesem Bereich kommt eine mögliche neue Krise eher nicht. Vielmehr könnten Lebensversicherungen/Bausparkassen angesichts der Niedrigzinsen sehr problematisch werden. Vielleicht aber auch synthetische ETF (Ausfall Sicherheitsgeber) oder China. Genau das ist nicht zu prognostizieren.

Konsequenzen für die eigene Anlagestrategie

Unsere Primärbotschaft: Es sollte uns Demut lehren, wenn es um die Prognosefähigkeit von Experten in einem sich rasch wandelnden Umfeld geht. Schon Mark Twain hat erkannt: “Prognosen sind eine schwierige Sache. Vor allem, wenn sie die Zukunft betreffen.” Natürlich können und sollten wir uns ärgern, wie wenig die Politik in den letzten 10 Jahren bewirkt hat. Das war aber erwartungsgemäß, dafür sind die Beteiligten zu stark im System involviert.

Unsere Handlungsbotschaft: Ruhig bleiben, der eigenen Risikoneigung entsprechend anlegen, Börsenanstiege als Gewinn konsequent mitnehmen und Rückschläge als tolle Sonderangebote nutzen. Auch die Finanzkrise vor 10 Jahren wurde nach wenigen Jahren durch rasante Börsenanstiege wieder vergessen gemacht.

Bonmot zum Schluss

Chin Meyers Darstellung der Finanzkrise hat auch selbsternannten Fachleuten in 2008 gefallen.

Löst sich die Mitte auf? | Mandantenbrief 06/19

Die Volksparteien zerfallen und die politischen Ränder werden immer stärker. Gibt es die so beruhigend klingende “Mitte der Gesellschaft” nicht mehr? Nach unserer Auffassung gibt es die Mittelstandsgesellschaft weiterhin, man muss sie nur differenzierter betrachten. Wir finden die von Garbor Steingart ins Spiel gebrachten drei Blöcke als ein gutes Erklärungsmodell.

Lachs so teuer wie ein Fass Nordseeöl – Mandantenbrief 02/16

Liebe Leser, Erdöl wurde jahrzehntelang als schwarzes Gold bezeichnet. Es war vergleichsweise selten, besaß vermeintlich endliche Reserven und war für die globale Wirtschaft extrem wichtig. Der geradezu groteske Preisverfall führte nun aber dazu, dass ein Lachs teurer ist als ein Barrel Nordseeöl.

Aktueller Börsenrückgang – Mandantenbrief 03/20

Mit zuletzt im Dezember 2018 beobachteter Heftigkeit müssen wir nun an den Aktienmärkten einen Rückschlag hinnehmen. Neu ist dabei, dass es sich um eine konkrete Störung handelt.

Flüchtlingskrise und die Börse – Mandantenbrief 11/15

Lieber Leser, jahrelang sorgten sich die Kapitalmärkte um das im europäischen Zusammenhang so winzig kleine Griechenland. Krisensitzungen, die ganze Nation bewegende Bundestagsabstimmungen und „Brennpunkte“ ohne Ende haben die letzten Jahre bestimmt. Und nun?

DAX-Stand, die emotionale Bremse – Mandantenbrief 04/15

Liebe Leser, wenn ganz allgemein vom Dax gesprochen wird, ist meist der Performance-Index gemeint, bei dem Dividendenzahlungen in die Berechnung einfließen. Daneben existiert aber auch der Kursindex, der dagegen die reine Kurswertentwicklung der 30 Mitglieder abbildet. Ein großer Unterschied!

Nun auch noch China – Mandantenbrief 09/15

Liebe Leser, hatten wir nicht in den letzten Monaten genug Probleme? Griechenland, Verschuldung, Flüchtlingsproblematik usw. Nun vernichtet der Börseneinbruch in China virtuell erhebliche Aktienwerte. Und wie geht das weiter? Noch schnell verkaufen?

Fondsbindung bedeutet Eigenverantwortung – Mandantenbrief 11/17

Die Auslagerung der Verantwortung für die Rendite vom Versicherer zum Kunden bezüglich der Renten- oder Kapitalhöhe ist den allermeisten Verbrauchern nicht bewusst, Darin liegt ein vielfach unerkanntes Risiko der eigenen Altersvorsorge.

Zweite Meinung – Mandantenbrief 10/14

Verbraucher wünschen eine Zweitmeinung: Die meisten Patienten wollen eine zweite ärztliche Meinung einholen, zeigt eine Studie der Asklepios Kliniken Hamburg. Aber viele wissen überhaupt nicht, dass es das Recht auf eine Zweitmeinung bereits gibt. In der Finanzberatung ist das noch vollkommen unüblich.

Alles ist möglich, auch das Gegenteil | Mandantenbrief 14/2020

Die Franzosen kauften in der Corona-Krise Wein, die US-Amerikaner kauften Gewehre und die Deutschen kauften Klopapier. Hierdurch wird auch verdeutlicht, dass im Jahr 2020 nichts wirklich seriös vorhersehbar war.

Kreditzinsen am Tiefpunkt? – Mandantenbrief 03/15

Liebe Leser, wer sein Geld spart, also Konsumverzicht praktiziert, bekommt dafür eine Belohnung, den Guthabenzins. Wer sich Geld leiht, muss dafür eine Gebühr zahlen, den Kreditzins. So weit so gut. In den letzten Jahren sind diese eng miteinander in Verbindung stehenden Zinssätze kontinuierlich gesunken.

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