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Turbulentes Börsenjahr 2020 | Mandantenbrief 01/2021

So schwierig das vergangene Jahr mit Corona und all seinen Folgen auch war, so positiv ist es an den Aktienmärkten zu Ende gegangen. Denn egal ob US-Wahl, Brexit-Chaos oder zweite Corona-Welle: Für Anleger endete 2020 versöhnlich. Und mit soliden Aussichten.

Bringt die US-Wahl auch eine Trendwende?

Zu Beginn des letzten Quartals 2020 trat das Dauerthema Corona kurzfristig in den Hintergrund. Zunächst ging die US-Präsidentschaftswahl zwischen Donald Trump und Joe Biden – von Medienvertretern zur Schicksalswahl erklärt – in die heiße Phase und war auf den ersten Blick knapper als zuvor erwartet. Nach Tagen der Unsicherheit und Wochen vergeblich angestrengter Klagen des Trump-Teams steht inzwischen fest: Joe Biden wird 46. Präsident der Vereinigten Staaten. Zugleich sorgt die heute absehbare Machtkonstellation im Senat wohl dafür, dass Biden viele Veränderungen umsetzen kann.  Bei Anlegern und Unternehmen sorgte dieses Ergebnis für Euphorie, da hiermit Konjunkturprogramme bei fortgesetzt niedrigen Steuern wahrscheinlich bleiben. Langfristig hoffen insbesondere die US-Handelspartner auf ein engeres und verlässlicheres Verhältnis zu den internationalen Partnern, von dem alle Seiten profitieren sollten. 

Angst vor zweiter Welle und Hoffnung auf Impfstoffe

Die vielleicht wichtigste Nachricht kam im vergangenen Quartal aber nicht aus Washington, sondern aus Mainz. Mit der Bekanntgabe der Fortschritte bei der Impfstoff-Entwicklung löste das dort ansässige Unternehmen Biontech eine Kurserholung an den globalen Aktienmärkten aus und machte das Krisenende erstmals greifbar. Und aktuell beflügelt auch die Moderna-Zulassung.  Die Regierungen weltweit stehen nun vor der schwierigen Aufgabe, möglichst viele Menschen möglichst schnell mit Impfstoffen zu versorgen, um ein gewisses Maß an Normalität wiederherzustellen. Die Börsen scheinen diese Entwicklung bereits vorweggenommen zu haben, denn die Kurssteigerungen zeugen von vorsichtigem Optimismus. 

Notenbanken und Regierungen reagieren

Wichtiger Faktor für die gute Stimmung der Marktteilnehmer ist auch die schnelle und konsequente Reaktion von Politik und Zentralbanken. Niedrigzinsen, Rettungspakete, Konjunkturprogramme, Steuersenkungen und Maßnahmen wie die Kurzarbeit verhinderten verheerende Arbeitslosenzahlen und Firmenpleiten. Die Institutionen scheinen also aus der Finanzkrise gelernt zu haben und hatten wohlüberlegte Maßnahmen in der Schublade.  Die Stützungsmaßnahmen sorgen aber natürlich gleichzeitig auch für eine global steigende Staatsverschuldung, die die Niedrigzinspolitik auf unabsehbare Zeit zementiert. Dies bedeutet weiterhin kein gutes Umfeld für Anleihen. Lediglich risikoreichere Unternehmensanleihen oder Bonds aus Schwellenländern konnten zuletzt ein attraktives Renditepotential bieten. Eine baldige Änderung dieses Trends scheint unwahrscheinlich und so werden die Aktienquoten in vielen Anleger- und Mischfonds-Portfolios weiter steigen.  Kurz vor Weihnachten klärten die EU und Großbritannien mit dem drohenden harten Brexit noch das zweite Dauerthema. Ob und wie das Abkommen die Knackpunkte der künftigen Handelsbeziehungen beider Seiten letztlich wirklich klärt, muss sich erst noch zeigen. An den Märkten, die das Hard-Brexit-Szenario ohne Übereinkunft schon notgedrungen eingepreist hatten, hat die Nachricht für Erleichterung gesorgt. 

China als Retter der Weltkonjunktur

Ein überraschender Stabilitätsanker im Aktienbereich war 2020 Asien – allen voran China. Nicht zuletzt wegen des Umgangs mit der Corona-Pandemie sowie den überraschend schnell sinkenden Ansteckungszahlen waren asiatische Unternehmen weniger stark von der Krise betroffen und konnten relativ schnell auf den Wachstumspfad zurückkehren.  Für China hat die robuste Binnennachfrage eine entscheidende Rolle gespielt und wird für den gesamten asiatischen Wirtschaftsraum mit jedem Jahr wichtiger. Hinzu kommt das im November beschlossene Freihandelsabkommen „RCEP“, in dem 15 Asien-Pazifik-Staaten zusammenkommen. Dieser weltweit größte Handelsblock umfasst nahezu ein Drittel der Weltbevölkerung und 30% des globalen Bruttoinlandsprodukts. Der Deal beweist: Die Zukunft der internationalen Ordnung wird immer stärker in Asien entschieden. 

Rohstoffe: Goldpreis stagniert, Ölpreise im Aufwind

Gold machte Anfang des Jahres noch seinem Ruf als Krisenwährung alle Ehre und profitierte von Krise und Unsicherheit an den Börsen. Vom Allzeithoch im Sommer ging es zuletzt aber eher nach unten und auch im letzten Quartal stagnierten die Preise von Gold und Silber.  Optimistischere Anleger sahen die Chancen wieder stärker an den Aktienmärkten und ließen Edelmetalle links liegen. Langfristig sehen wir aber immer noch Chancen für weitere Rekordhochs. Schuld sind die Niedrigzinsen und die Angst vor einer anziehenden Inflation – grundsätzlich Kurstreiber für Gold und Silber.  Ganz anders die Situation beim Öl: Eher ein Indikator für die Weltkonjunktur, konnte der Ölpreis im letzten Quartal um ca. 15% zulegen. Der Barrel Öl kostete damit wieder um die 50 US-Dollar und damit mehr als doppelt so viel wie im Frühjahr. Die weitere Entwicklung wird aber nicht nur vom Wirtschaftswachstum, sondern auch von den Öl-Fördermengen abhängen. Sollten etwa Saudi-Arabien und Russland die Produktion hochfahren, könnte dies erneut Druck auf die Preise ausüben. 

Wie geht es weiter?

Schon vor über 300 Jahren meinte Isaac Newton: „Ich kann die Bahn der Himmelskörper auf Zentimeter und Sekunden genau berechnen, aber nicht, wohin die verrückte Menge einen Börsenkurs treiben kann.“ Diese Aussage hat auch heute noch Bestand.  Wer im März diesen erfreulichen Jahresabschluss an den Börsen prognostiziert hätte, wäre als Träumer abqualifiziert worden. Wir bleiben bei unserer Einschätzung:  Im Moment gibt es keine Sonderangebote, die zum unbedingten Einsteigen animieren.  Bleiben Sie optimistisch und geduldig. Unser gemeinsamer Anlagestil wird langfristig sehr erfolgreich sein. Ihnen und Ihren Lieben ein gesundes und fröhliches 2021.    

Situationsbewertung – Mandantenbrief 04/20

Die Schwemme der negativen und beunruhigenden Nachrichten reißt nicht ab und somit sind auch die Börsen weiter von der Erwartungshaltung erfasst. Zum aktuellen Stand ist kein wirkliches Abschwächen der Abwärtsbewegung zu erkennen.

Dauernd neue Höchststände – Mandantenbrief 01/17

Liebe Leser und wieder ist es so weit, der DAX schnellt auf ein neues Jahreshoch. Emotional wollen viele Anleger jetzt verkaufen unter der Devise, es kann doch so nicht weitergehen.

Flüchtlingskrise und die Börse – Mandantenbrief 11/15

Lieber Leser, jahrelang sorgten sich die Kapitalmärkte um das im europäischen Zusammenhang so winzig kleine Griechenland. Krisensitzungen, die ganze Nation bewegende Bundestagsabstimmungen und „Brennpunkte“ ohne Ende haben die letzten Jahre bestimmt. Und nun?

Die Macht der Daten | Mandantenbrief 02/2019

„Big Brother is watching you“ – dieser Slogan aus George Orwell’s dystopischem Roman „1984“ ist kennzeichnend für einen totalitären Staat, der seine Bürger dank umfassender Herrschaft über Medien, Informationen und Daten in allen Lebenslagen überwacht. Was beim Erscheinen des Romans 1949 noch als düstere Zukunftsvision wirkte, könnte schon bald Wirklichkeit werden.

Lachs so teuer wie ein Fass Nordseeöl – Mandantenbrief 02/16

Liebe Leser, Erdöl wurde jahrzehntelang als schwarzes Gold bezeichnet. Es war vergleichsweise selten, besaß vermeintlich endliche Reserven und war für die globale Wirtschaft extrem wichtig. Der geradezu groteske Preisverfall führte nun aber dazu, dass ein Lachs teurer ist als ein Barrel Nordseeöl.

Feuerwerk an den Börsen – Mandantenbrief 02/20

Feinstaub entwickelt sich bei einem Kursfeuerwerk an den Börsen zum Glück nicht. Aber die Gefahr von übertriebenen Entwicklungen bleibt. Wie könnte es in 2020 weitergehen? Zunächst ein Blick in den Rückspiegel.

2018 – ein turbulentes Jahr | Mandantenbrief 01/19

In der Rückschau war das Jahr 2018 geprägt von starken Turbulenzen an den Märkten. Brexit, Trump, Italien – das sind nur einige Themen, die 2018 maßgeblich beeinflusst haben. Und auch das vierte Quartal war alles andere als ruhig. Weltweit rutschten die Leitindizes ins Minus. Doch eine extreme Abkühlung in 2019 ist nicht zu erwarten.

Märkte sind erstaunlich robust – Mandantenbrief 07/18

Manchmal ist es ganz hilfreich, einen Schritt zurückzutreten und ganz unvoreingenommen die aktuelle Situation zu betrachten. Das möchten wir mit diesem Mandantenbrief versuchen:
Trotz des von den USA vom Zaun gebrochenen Zollstreits zeigen sich die Börsen erstaunlich widerstandsfähig. Aufgrund der stabilen Entwicklung der Realwirtschaft kam es an den Märkten lediglich phasenweise zu Irritationen. Insgesamt scheinen sich diese nach wie vor auf dem Wachstumspfad zu befinden.

Kreditzinsen am Tiefpunkt? – Mandantenbrief 03/15

Liebe Leser, wer sein Geld spart, also Konsumverzicht praktiziert, bekommt dafür eine Belohnung, den Guthabenzins. Wer sich Geld leiht, muss dafür eine Gebühr zahlen, den Kreditzins. So weit so gut. In den letzten Jahren sind diese eng miteinander in Verbindung stehenden Zinssätze kontinuierlich gesunken.

Megatrend Bildung | Mandantenbrief 03/19

Als Ihr verantwortungsbewusster, wirtschaftlicher Betreuer fühlt man sich häufig verpflichtet, Entwicklungen zu erklären, Börsenbewegungen zu bewerten und kurzfristige Entscheidungshilfen zu geben. Da wir bekanntermaßen langfristig denken und handeln, ist das sicherlich nicht im Monatsrhythmus notwendig. Vielmehr sollten wir uns von Zeit zu Zeit um die wirklich relevanten Megathemen kümmern: Bildung, Digitalisierung, Demographie, Transparenz usw.

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