Dass das eigene Kind von Invalidität betroffen sein könnte, mögen sich die wenigsten vorstellen. Wenn der Fall dennoch eintritt, bedeutet dies nicht nur eine enorme seelische Belastung. Auch die Kosten sind beträchtlich. Therapien und Reha sind aufwändig, oft müssen teure Umbauten vorgenommen werden und Einkommen fällt wegen der Notwendigkeit der Pflege weg. Zumindest finanziell lässt sich Vorsorge treffen – mit einer Kinderinvaliditätsversicherung. Sie ist umfassender als die herkömmliche Unfallversicherung.
Unfallversicherung leistet nur bedingt
Die Unfallversicherung tritt zwar auch bei Invalidität ein, aber nur wenn sie durch einen Unfall verursacht wurde. Bei krankheitsbedingter Invalidität leistet sie nicht.
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Dagegen greift die Kinderinvaliditätsversicherung. Die meisten Versicherungen zahlen im Invaliditätsfall eine lebenslange monatliche Rente – manchmal in Kombination mit einem Einmalbetrag, aus dem notwendige Anfangsinvestitionen finanziert werden können. Voraussetzung für die Versicherungsleistung ist die Feststellung einer mindestens 50prozentigen Behinderung durch das zuständige Versorgungsamt.
Aktuelle Testergebnisse
Die Stiftung Warentest hat aktuell zehn Angebote am Markt untersucht. Bei neun Versicherungen ist eine lebenslange monatliche Rente von 1.000 Euro vorgesehen, zwei Produkte bieten zusätzlich einen Einmalbetrag in Höhe von 12 bzw. 24 Monatsraten. Eine getestete Versicherung umfasste nur eine Einmalleistung von 100.000 Euro.
Gut schnitten allerdings nur zwei Angebote ab, sechs wurden mit befriedigend bewertet und zwei sogar als mangelhaft eingestuft. Bei schlechteren Bewertungen spielten vor allem ungünstige Vertragsbedingungen eine Rolle. So werden häufig frühgeborene oder untergewichtige Säuglinge erst ab dem sechsten Lebensjahr versichert. Auch die Art der Überschussbeteiligung ist manchmal nachteilig gestaltet.
Risiko von Krankheits-Invalidität größer
Wer eine Kinderinvaliditätsversicherung abschließt, muss durchaus einiges investieren. Bei guten Versicherungs-Tarifen sind mindestens 350 Euro im Jahr fällig. Dennoch raten die Warentest-Experten zum Abschluss. Denn das Risiko krankheitsbedingter Invalidität ist wesentlich größer als die Invalidität durch Unfälle. Nach Angaben des statistischen Bundesamtes lebten 2011 in Deutschland immerhin 103.000 durch Krankheit invalide Kinder, dagegen gab es nur 500 unfallbedingte Invaliditäten.
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