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Robo-Advisor – die digitale Vermögensverwaltung
Er ist unbestechlich, kennt weder Gier noch Panik oder Herdenbetrieb und agiert ausschließlich rational nach vorgegebenen Algorithmen – ein Robo-Advisor verwaltet Vermögen frei von Emotionen. Die computergesteuerte Geldanlage liegt im Trend, seit sich immer mehr Banken aus der klassischen Finanzberatung zurückziehen und die Digitalisierung die Finanzwelt erobert.
„Robo-Advisor“ ist ein Kunstwort und setzt sich aus den englischen Wörtern „Robot“ (Robote) und „Advisor“ (Berater) zusammen. Damit wird bereits treffend bezeichnet, worum es geht: um die automatisierte Entwicklung und Umsetzung von Anlagestrategien mit Hilfe künstlicher Intelligenz und auf digitaler Basis. Der Robo-Advisor soll Dienstleistungen wie ein Finanzberater aus Fleisch und Blut erbringen, dabei zugleich günstiger und effizienter sein.
Es werden ständig mehr
Die ersten Robo-Advisors sind außerhalb der Bankenwelt entstanden. Es waren innovative Start-ups aus der FinTech-Branche, die vor wenigen Jahren die Chancen automatisierter Finanzberatung und Vermögensverwaltung erkannten und dafür Lösungen kreierten. Wie in anderen Bereichen reagierten die Finanzinstitute mit Zeitverzögerung. Immerhin haben sie es in diesem Geschäftsfeld geschafft aufzuholen. Neben FinTech-Angeboten gibt es heute etliche Bankenlösungen. Der Kunde hat also die Qual der Wahl – unter inzwischen mindestens 17 Robo-Advisors am deutschen Markt. Es kommen ständig neue dazu. Da kein System dem anderen gleicht, unterschiedliche Leistungen geboten und Schwerpunkte gesetzt werden, empfehlen wir den Robo-Advisor-Vergleich des Fachportals Brokervergleich.de, der nicht nur Kosten- und Gebührenvergleiche, sondern auch mehr als 700
Bewertungen von Kunden der einzelnen Anbieter beinhaltet.
Robo-Advisors sind ein Angebot für Anleger mit kleineren und durchschnittlichen Vermögen, für die sich eine persönliche Vermögensverwaltung nicht rechnen würde. Sie können auf diesem Weg von Experten-Know How, das im System hinterlegt ist, profitieren, ohne dafür hohe Vergütungen zahlen zu müssen. Im digitalen Zeitalter sind sie auch ein Angebot für Digital Natives, die ihre Finanzgeschäfte digital erledigen wollen. Trotzdem werden Robo-Advisors bei uns erst wenig genutzt. Europaweit gab es Anfang 2018 rund eine Million Robo-Advisor-Kunden. Das verwaltete Anlagevermögen in Deutschland könnte in diesem Jahr die Fünf-Milliarden-Euro-Marke überschreiten, bis 2022 dürften etwa 13 Milliarden Euro erreicht werden.
Meist mehr als reine Beratung
Einige Robo-Advisors sind reine Beratungs-Tools. Aufgrund von Fragen, die der Nutzer beantworten muss, wird das Anlageprofil ermittelt. Dabei geht es vor allem um Anlageziel, -betrag, -dauer und die Risikoneigung. Auf dieser Basis wird dann ein passendes Portfolio vorgeschlagen, das der Anleger anschließend in Eigenregie umsetzen muss. Die meisten Robo-Advisors gehen jedoch noch einen Schritt weiter. Sie fragen zunächst ebenfalls die Anleger-Vorstellungen ab. Das ermittelte Portfolio wird dann aber aus vorgegebenen Bausteinen mit Hilfe einer Bank auch realisiert und in der Folge überwacht, falls und solange der Anleger das wünscht. Das ist dann Vermögensverwaltung.
Das im System hinterlegte Expertenwissen beruht auf Erkenntnissen der modernen Kapitalmarkttheorie und auf quantitativen Risikomanagement-Ansätzen. Es ist insofern objektiv und fundiert. Die Anlage-Portfolios basieren häufig auf börsengehandelten Indexfonds – sogenannten ETFS – aus unterschiedlichen Anlageklassen, die der jeweiligen Risikoneigung entsprechend gewichtet werden. Bei einigen Robo-Advisors bleibt das einmal ermittelte Portfolio fix und wird im Zeitablauf lediglich bei „Gewichtsverschiebungen“ rebalanciert. Bei anderen finden Umschichtungen entsprechend der jeweiligen Marktentwicklung statt.
Auch eine Kostenfrage
Schon daraus wird deutlich, dass es erhebliche Unterschiede bei Robo-Advisors gibt. Das gilt auch in Bezug auf die Nutzer-Freundlichkeit, die Differenzierung des Angebots und die Anlage-Empfehlungen. Bei den Kosten besteht ebenfalls eine erhebliche Bandbreite. Die Stiftung Warentest ermittelte bei einer Untersuchung im vergangenen Jahr eine Gebühren-Bandbreite von 0,6 bis 1,87 Prozent pro Jahre. Die reine Robo-Advisor-Leistung lag dabei zwischen 0,39 Prozent und 1,2 Prozent. Hinzu kommen die laufenden Fondskosten, die wegen des bevorzugten ETF-Einsatzes vergleichsweise niedrig ausfallen.
Für „Standard-Fälle“ in der Vermögensverwaltung mit überschaubaren Summen können Robo-Advisors eine gute „Selbstbedienungs“-Lösung sein. Bei komplexeren Vermögensfragen (zum Beispiel steuerlichen Aspekten) und größeren Beträgen ist nach wie vor die klassische Vermögensverwaltung angezeigt.
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