©iStock.com/jaap_hart_3

Übertriebene Aktienkurse? | Mandantenbrief 10/2020

Die Aktienkurse steigen, als hätte es den Shutdown nicht gegeben. Dabei wird die Wirtschaftserholung lang und mühsam werden. Auch wir haben uns in unserem letzten Mandantenbrief zurückhaltend geäußert, jetzt zu investieren. Und jeden Tag steigen die Kurse. Ein äußerst merkwürdiges Gefühl für verantwortliche Berater. Liegen wir richtig mit unserer Einschätzung/Gefühl oder sind wir zu vorsichtig? Unterstützung erhalten wir von Warren Buffett, der sich zumindest im Vor-Crash-Modus befindet.

45% Kursgewinne im DAX

Es ist wie immer, die Börse handelt mit Erwartungshaltungen und Schwarmeffekten. Die Wirtschaft fängt gerade erst an, sich aus der Corona-Starre zu befreien und die Börsen feiern, als wäre die Pandemie längst vorbei. Der 750 Milliarden Euro schwere Corona-Wiederaufbaufonds der EU hat dem Dax am Mittwoch anderthalb Prozent beschert. Am Donnerstag klettert er um ein weiteres Prozent und nach kurzer Erholung am Freitag heute auf 12.000 Punkte. Seit seinem Tief Mitte März hat der deutsche Leitindex damit knapp 45 Prozent zugelegt. Das Allzeithoch vor dem Corona-Crash liegt inzwischen zum Greifen nahe, gerade mal rund 12 Prozent sind die Kurse noch davon entfernt. 

Blick in die USA

Hier bewegt sich der Technologie-Index Nasdaq 100 fast wieder auf Rekordniveau. Angesichts der desaströsen Entwicklung in der Realwirtschaft schwer verständlich. Denn die Wirtschaftsdaten und Unternehmensergebnisse machen wenig Hoffnung, dass es schnell wieder aufwärts geht. Jeden Tag verlieren Hunderttausende Amerikaner ihren Job, insgesamt haben seit Beginn der Pandemie 41 Millionen – zumindest zeitweise – ihre Arbeit verloren. Chevron und Boeing haben gerade angekündigt, zehn Prozent ihrer Belegschaft zu entlassen. Für Mai dürfte die Arbeitslosenquote bei mehr als 20 Prozent liegen. Im Februar hatte die Quote noch bei 3,5 Prozent gelegen. Problematisch für ein Land, dessen Wirtschaft zu 70 Prozent vom Konsum lebt. 

Fundamental schlechte Aussichten

Das Ifo-Institut rechnet in diesem Jahr mit einem Einbruch der deutschen Wirtschaft um 6,6 Prozent. Das würde einen noch stärkeren Kollaps als während der Finanzkrise bedeuten. Das Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) warnt ausdrücklich, dass die deutsche Wirtschaft sich nicht so wie nach der letzten Krise erholen wird. Es verweist auf die zunehmenden Globalisierungsängste und den verstärkten Hang zur Autarkie und Abschottung.  Die 500 größten börsennotierten US-Unternehmen haben im ersten Quartal des laufenden Jahres 15 Prozent weniger verdient als 2019. Trotzdem notiert der S&P 500 nur zehn Prozent unter seinem Vorkrisenniveau. In Europa sind die Gewinne noch stärker kollabiert. Es ist absehbar, dass die Ergebnisse im zweiten Quartal sogar noch schlechter ausfallen, weil hier der größere Teil des Shutdowns stattgefunden hat. Mit anderen Worten: Aktien sind relativ gesehen teurer geworden – obwohl die Wirtschaft in einer Rezession steckt. 

Warren Buffetts Reaktion

In der letzten Finanzkrise hat Warren Buffett gänzlich anders agiert als in den Zeiten des Corona-Crashs. Insbesondere in schwer angeschlagenen Bereichen wie den Banken hat er gekauft, was sich im Rückblick bezahlt gemacht hat. Aktuell hortet er Cash. Zusätzlich hat er vor wenigen Tagen alle Airline-Beteiligungen und Teile der Bankeninvestments verkauft. Seine Pläne sind im Moment unklarer denn je und es zeigt sich immer mehr, dass Buffett von den derzeitigen Bewertungen nicht überzeugt ist. Er hält Aktien für überbewertet. Warren Buffett gilt als Kompass, gerade in volatilen Zeiten. Dass er jetzt nicht investiert, sondern eher verkauft, verheißt womöglich wenig Gutes. Anleger sollten sich auf weitere Volatilität einstellen. Zumindest Warren Buffett scheint damit zu rechnen. 

Und wie geht es nun weiter?

Der Optimismus der Börsen hält keinem Faktencheck stand, sondern basiert primär auf den anscheinend nahezu unbegrenzt zur Verfügung stehenden öffentlichen Mitteln. Auch private Anleger haben sehr viel Liquidität, die nach Anlage sucht. Mit fast gleich hoher Wahrscheinlichkeit könnte der liquiditätsgetriebene Börsenaufschwung noch eine ganze Zeit so weitergehen oder die Rezession hinterlässt zeitnah ihre Spuren in dann rückläufigen Börsenkursen. Mehr ist aus den vorliegenden Informationen für eine seriöse Vorausschau wohl nicht abzuleiten. Lassen Sie Ihr Bauchgefühl sprechen. Unsere Empfehlung lautet gegenwärtig: Keine voreiligen Handlungen, weder in die eine noch in die andere Richtung.  

Wirecard und die Bankendinosaurier – Mandantenbrief 08/18

Irgendwie spüren wir alle die Digitalisierung. Kontinuierliches Einstellen auf neue Abläufe ist Bestandteil unseres Lebens geworden. Aber dramatisch verändert das unser tägliches Leben nicht wirklich. Allmähliche Veränderungen nehmen wir kaum als wirkliche Neuerungen wahr. Spätestens aber, wenn eine ziemlich unbekannte Firma wie WirecardAG die Commerzbank AG überholt und auf Augenhöhe mit der Deutsche Bank AG ist, sind die seit Jahren laufenden revolutionären Anpassungen mit einem Mal glasklar. In der Bankenbrache ist ein brutaler Strukturwandel im vollen Gange.

Immobilien und ein persönlicher Meilenstein – Mandantenbrief 05/2017

Liebe Leser, die Meldungen über den Immobilienboom und die dauernd steigenden Preise führen bei den Eigentümern regelmäßig zu Glücksgefühlen, ist das eigene Vermögen virtuell doch schon wieder gestiegen. Wer aber nicht in den Metropolen oder deren Speckgürtel lebt, für den gelten veränderte Bedingungen. Und wer nicht laufend investiert, dessen Eigenheim verliert sogar an Wert.

Märkte sind nicht perfekt, aber effizient – Mandantenbrief 06/15

Liebe Leser, wir konnten vor einigen Tagen in Amsterdam den Nobelpreisträger Prof. Fama und seinen Mitstreiter Prof. French persönlich kennenlernen. Dreh- und Angelpunkt der Diskussionen war die Effizienzmarkthypothese, ein furchtbar sperriger Begriff mit großen Auswirkungen auf Ihre Geldanlage.

Die Krux mit der Logik | Mandantenbrief 12/2020

Scheinbar sind die Märkte nicht bereit oder ggf. sogar nicht mehr fähig, Rückschläge hinzunehmen. In Zeiten der ökonomischen Logik hätten die Aktienmärkte die eine oder andere Entwicklung zum Anlass genommen, erneut in Richtung der Tiefs wie im März/April zu sinken.

Nachhaltigkeit ist kein Renditekiller mehr – Mandantenbrief 09/18

Aufgrund unseres langfristigen Investmentansatzes war für uns schon immer das Gedankengut der Nachhaltigkeit oder der Ökologie von großer Wichtigkeit. Bedauerlicherweise gab es kaum befriedigende Lösungen, die auch den Renditeaspekt genügend berücksichtigten. Seit einigen Monaten prüfen wir einen modifizierten Ansatz dazul. Nun haben wir uns entschieden, Ihnen zu empfehlen, den „Global Core“ in die Nachhaltigkeitsvariante dieses Fonds zu tauschen. Die Entwicklungen laufen absolut parallel, so dass Umweltschutzgedanken endlich keine Renditekiller mehr sind.

Crash-Propheten haben bestenfalls kurzfristig Recht – Mandantenbrief 03/18

Wenn Ihr Webshop wächst und die Bestellungen zunehmen, wird auch Ihr Warenumschlag höher. Je umfangreicher dabei Ihre Produktpallette ist, desto unübersichtlicher wird der Warenumschlag. Deshalb sollten Sie sich rechtzeitig damit befassen, wie Sie Ihre Warenwirtschaft strukturieren.

Wie geht es an der Börse weiter? – Mandantenbrief 07/2017

Liebe Leser, wir hinterfragen uns täglich neu: Was ist zu tun – ist überhaupt etwas zu tun? Nichts machen wirkt so passiv. Die unerwartete Trump-Rallye war genau gegenteilig prognostiziert worden.

Turbulentes Börsenjahr 2020 | Mandantenbrief 01/2021

So schwierig das vergangene Jahr mit Corona und all seinen Folgen auch war, so positiv ist es an den Aktienmärkten zu Ende gegangen. Denn egal ob US-Wahl, Brexit-Chaos oder zweite Corona-Welle: Für Anleger endete 2020 versöhnlich. Und mit soliden Aussichten.

Diversifizierung schafft Sicherheit – Mandantenbrief 10/15

Liebe Leser, wer hätte das gedacht? Der solide Autobauer Volkswagen betrügt systematisch Behörden und die eigenen Kunden. Im Ausland ist VW der Inbegriff des verlässlichen Deutschlands. Die kurzfristigen Auswirkungen auf den eigenen Kurs und die Börsen waren enorm.

Die Vorsorgevollmacht – Mandantenbrief 01/20

Wie in unserem letzten Mandantenbrief angekündigt, geht es uns diesmal um die Vorsorgevollmacht. Wir haben viel erforscht und Seminare besucht. Es gibt einige Anbieter, die den Prozess der verschiedenen Vorsorgeverfügungen begleiten. Letztlich hat uns keiner dieser Dienstleister wirklich vollständig überzeugt. Aber zunächst zum sachlichen Hintergrund: Wofür wird eine Vorsorgevollmacht benötigt und warum ist diese in einem besonderen Maße notwendig?

Statt nur einer Meinung ein qualifiziertes Urteil? Jetzt unverbindlich anfragen!

Welche Strategien sich für hohe Ansprüche empfehlen: Mehr über Ihre Möglichkeiten erfahren!

frank_frommolz
Frank
Frommholz

frank@finanzberatung-frommholz.de

Telefon: 04260 / 3239993
frerk_quadrat
Frerk
Frommholz

frerk@finanzberatung-frommholz.de

Telefon: 04260 / 3239994

12 + 5 =