©iStock.com/schulzie

Sparen ja, bausparen eher nein (Mandantenbrief 12/17)

Regelmäßige Finanzverträge haben den Vorteil, dass gleichmäßig und ganz selbstverständlich monatlich vom Konto abgebucht wird. Das ist eine nicht zu unterschätzende Qualität. Welche Sparform auch immer, systematisches Sparen ist extrem sinnvoll. Gleichwohl sollte jeder Sparer immer mal wieder überprüfen, ob die gewählte Variante nicht durch eine bessere abgelöst werden sollte. Der Abschluss eines neuen Bausparvertrages, ist nur unter bestimmten Voraussetzungen zu empfehlen.

Die Fakten zum Bausparvertrag

Der Bausparvertrag ist ein beliebtes und weit verbreitetes Finanzprodukt (30 Millionen Verträge, mit sinkender Tendenz). Bausparen beruht auf einem Kollektivgedanken. Ein Bausparvertrag ist eine Kombination aus einem Sparplan und einer Baufinanzierung. Etwa 30 bis 50 Prozent der Bausparsumme muss zunächst über einige Jahre selbst angespart werden. Die Guthabenverzinsung ist systembedingt sehr gering. Vorab werden 1 bis 1,6% der Bausparsumme als Vermittlungsprovisionen abgezogen, so dass in der ersten Zeit kaum etwas vom Sparbeitrag übrig bleibt. Über den zweiten Teil der Bausparsumme (50 bis 70 Prozent) kann nach der sogenannten „Zuteilung“ (Faustregel ca. 7 Jahre später) ein Bauspardarlehen beantragt werden – zu einem schon bei Abschluss vereinbartem festen Kreditzins.

Die Grundidee war großartig

Die Nachkriegs-, die Wiederaufbau- und die Wohlstandsphasen hatten ihre eigenen Gesetze:

  • Erst ansparen, dann sich Wünsche erfüllen.
  • Diszipliniert Geld zur Seite legen.
  • Nur gemeinsam können wir das schaffen.

Mein Vater berichtete uns Kindern von 14 gleichzeitig laufenden Bausparverträgen. Er war stolz auf diese, seinerzeit vermutlich sogar sinnvolle Strategie. Diese Zeiten sind aber vorbei. Sofortige Wunscherfüllung ist zeitgemäß, auch wenn keinerlei Eigenmittel vorhanden sind.

Sie haben Fragen zu dem Thema? Sprechen Sie uns an!

Das schwäbische Sparsamkeitsdiktat ist einer weltoffenen Konsumfreudigkeit gewichen. Der Bauspargedanke ist in der jungen Bevölkerung verkümmert.

Das Konzept Bausparvertrag funktioniert nicht mehr

Was lange bestens funktionierte, wird in Zeiten niedriger Zinsen zu einem Existenz-Problem. Denn um an ein günstiges Baudarlehen zu kommen, braucht man inzwischen keinen Bausparvertrag mehr. Die Zinssätze für „normale“ Hypothekendarlehen mit fünf- oder zehnjähriger Zinsbindung bewegen sich aktuell in einem Band von ein bis zwei Prozent. Das sind historisch niedrige Werte und erklären, warum immer mehr Bausparer auf ihr Bauspardarlehen verzichten. Alt-Bausparverträge dienen heute oftmals nur als attraktive Sparform, aber nicht zur Baufinanzierung – damit ist das Geschäftsmodell der Bausparkassen gefährdet. Denn die Bauspardarlehen bilden die Hauptertragsquelle der Institute und die brechen weg. Viele Bausparkassen versuchen inzwischen, diese Ansparverträge durch einseitige Vertragskündigungen loszuwerden – zum Teil erfolgreich.

Ist der Abschluss eines Bausparvertrages noch sinnvoll?

Es kommt auf viele Begleitumstände an. Grundsätzlich sollte jeder Verbraucher einem Neuabschluss aber sehr kritisch gegenüberstehen. Ansparen kann man auch auf andere Art und Weise (Stichwort: Fonds- oder ETF-Sparplan). Mir wäre das Geld bei einer Bausparkasse – gefühlt –  auch nicht sicher genug. Weiterhin könnten Abschlusskosten vermieden werden. Auch das Sicherheitsbedürfnis bezüglich der zukünftigen Zinsentwicklung scheint angesichts struktureller Niedrigzinsen (die EZB will das so) vernachlässigbar. Bestimmte Vertragsarten (Wohnriester/Eigenheimrente) sind gleichwohl überlegenswert.

Siehe auch hier.

Trotz Terror – Aktien kaufen – Mandantenbrief 08/16

IS-Terror in Frankreich, Staatsterror in der Türkei, Amokläufe in Deutschland. Ein amerikanischer Präsidentschaftskandidat, der Hass auf Minderheiten zum Programm erhebt. Europa bricht auseinander. Und nun Aktien kaufen – wie unvorsichtig ist das denn?

„Zinsen bleiben ewig nahe Null“ | Mandantenbrief 08/19

Auch wenn im November EZB-Chef Mario Draghi den Stab an Christine Lagarde weitergibt, dürfte sich an der Politik der Euro-Notenbank wenig ändern. Die Fortsetzung des lockeren Geldkurses ist schon vorgezeichnet – nach der letzten EZB-Sitzung wurde sogar eine Wiederaufnahme der Anleihekäufe in Aussicht gestellt.

Lebensversicherer gefährden Altersvorsorge – Mandantenbrief 10/17

Bei den anhaltenden Niedrigzinsen wird es für Lebensversicherer fast unmöglich, noch Erträge zu erwirtschaften, die die garantierte Mindestverzinsung sicherstellen – von Überschüssen ganz zu schweigen.

Wiederholt sich Geschichte? – Mandantenbrief 07/2021

Auch wenn sie zuletzt stockte: Der von der Corona-Pandemie ausgelöste starke Kursanstieg, erinnert stark an die Zeit der Dotcom-Blase im Jahr 2000.

Bearbeitungsgebühren zurückfordern – Mandantenbrief 11/14

Lieber Leser, der Bundesgerichtshof (BGH) hat entschieden, dass Bearbeitungsgebühren bei nach 12/2004 aufgenommenen Bankdarlehen unzulässig sind. Höchstrichterlich entschieden ist dies endgültig für Verbraucherkredite. Analog gilt dies wohl auch für Baufinanzierungskredite.

Situationsbewertung – Mandantenbrief 04/20

Die Schwemme der negativen und beunruhigenden Nachrichten reißt nicht ab und somit sind auch die Börsen weiter von der Erwartungshaltung erfasst. Zum aktuellen Stand ist kein wirkliches Abschwächen der Abwärtsbewegung zu erkennen.

Bausparvertrag ist kein Sparvertrag – Mandantenbrief 03/17

Liebe Leser, die Finanzberatung Frommholz war schon immer sehr kritisch dem Bausparwesen gegenüber eingestellt und hat dementsprechend auch noch nie einen Bausparvertrag verkauft. Bausparverträge sind zu teuer, zu unflexibel und aufgrund der Niedrigzinsphase nicht mehr zeitgemäß.

Kurssturz muss kein Crashvorbote sein – Mandantenbrief 04/18

Die vergangene Börsenwoche brachte herbe Kursverluste. Der S&P 500 verlor rund sechs Prozent. Beim DAX ging es nicht ganz so drastisch nach unten, aber auch hier gab der Index um 3,3 Prozent nach. Der Kurssturz ist nicht der einzige im noch relativ jungen Jahr. Kommt jetzt bald der „richtige“ Crash?

Am Mute hängt der Erfolg – Mandantenbrief 06/2017

Liebe Leser, schon Theodor Fontane hat im vorletzten Jahrhundert für sich formuliert: „Am Mute hängt der Erfolg.“ Der Mut, neue Lebenswege auch zur Unzeit zu erwägen, zu diskutieren und gegebenenfalls umzusetzen, kann ganz neue Chancen eröffnen. Wir haben dies in den letzten Wochen erlebt und möchten Sie gerne daran teilhaben lassen.

Nachhaltigkeit ist kein Renditekiller mehr – Mandantenbrief 09/18

Aufgrund unseres langfristigen Investmentansatzes war für uns schon immer das Gedankengut der Nachhaltigkeit oder der Ökologie von großer Wichtigkeit. Bedauerlicherweise gab es kaum befriedigende Lösungen, die auch den Renditeaspekt genügend berücksichtigten. Seit einigen Monaten prüfen wir einen modifizierten Ansatz dazul. Nun haben wir uns entschieden, Ihnen zu empfehlen, den „Global Core“ in die Nachhaltigkeitsvariante dieses Fonds zu tauschen. Die Entwicklungen laufen absolut parallel, so dass Umweltschutzgedanken endlich keine Renditekiller mehr sind.

Statt nur einer Meinung ein qualifiziertes Urteil?
Jetzt unverbindlich anfragen!

Welche Strategien sich für hohe Ansprüche empfehlen: Mehr über Ihre Möglichkeiten erfahren!

frank_frommolz
Frank
Frommholz

frank@finanzberatung-frommholz.de
Telefon: 04260 3239993

frerk_quadrat

Frerk
Frommholz

frerk@finanzberatung-frommholz.de
Telefon: 04260 3239994

13 + 2 =