Für manche fängt mit dem Ruhestand das Geldverdienen erst richtig an. Das gilt jedenfalls für den pensionierten Fed-Chef Ben Bernanke.
Als Rentner lässt er andere an seinen Erfahrungen teilhaben und erhält dafür Vergütungen, die sein früheres Gehalt in den Schatten stellen.
Bewährtes Geschäftsmodell umgesetzt
Das Geschäftsmodell von Bernanke ist nicht neu und wird von vielen prominenten Ex-Politikern und früheren Spitzenmanagern praktiziert: Vorträge und Reden vor einem exklusiven Publikum.
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Das Wissen des Vortragenden macht dabei nur einen Teil seines Marktwerts aus, fast noch mehr zählt der immer noch bekannte Namen, mit dem sich Veranstalter und Teilnehmer besonders gerne schmücken.
Bernanke hat sich als Zielgruppe vor allem die Klientel ausgesucht, die er früher beaufsichtigte: Banken, Private-Equity-Firmen, Hedgefonds und andere Institutionen der Finanzwelt. Derzeit ist der frühere Fed-Chef sozusagen auf Welttournee. New York, Abu Dhabi und Johannesburg sind nur einige markante Vortragsstationen rund um den Globus. Nur wenige andere Redner mit Rentner-Status können da mithalten, was Finanzthemen betrifft.
Bernanke: Multimillionär mit wohltätiger Ader
Wer Bernanke als Redner bucht, muss dafür kräftig zahlen. Bei Auftritten in Asien wird von 400.000 Dollar Honorar pro Termin berichtet, auch bei Reden vor heimischen Publikum dürfte Bernanke binnen weniger Stunden so viel verdienen wie früher in einem ganzen Jahr. Die jährlichen Bezüge des Fed-Chefs lagen seinerzeit bei 200.000 Dollar. Nicht jeder ist bereit, diese Preise zu bezahlen. So verzichteten UBS und Goldman Sachs schon aus Kostengründen auf Bernanke-Auftritte. Geheimnisse aus seiner beruflichen Funktion darf der prominente Rentner ohnehin nicht verraten.
Mit seiner neuen Betätigung hat Bernanke alle Chancen, binnen kurzer Zeit zum Multimillionär zu werden. Allerdings dienen seine Vorträge und Reden nicht ausschließlich dem Eigennutz. Gelegentlich tritt er auch ohne Honorar auf oder spendet Einnahmen wohltätigen Zwecken. Bei einer kürzlichen Dinner-Versteigerung mit seiner Teilnahme kamen über 70.000 Dollar zusammen, die einer Menschenrechtsorganisation zur Verfügung gestellt wurden.
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